Zwischen Dank und Vertrauen | Dr. Jérôme Agbemaple

Die Tage zwischen den Jahren sind eine besondere Zeit. Der Trubel von Weihnachten klingt langsam ab, und das neue Jahr steht noch still vor uns – wie ein unbeschriebenes Blatt. Es ist eine Schwelle, ein heiliger Zwischenraum, der uns einlädt, innezuhalten.

Wenn wir auf das Jahr 2025 zurückblicken, entdecken wir vieles, wofür wir dankbar sein dürfen. Nicht alles war leicht, nicht alles ist so gekommen, wie wir es uns gewünscht haben. Und doch dürfen wir darauf vertrauen: Gott war da. In Momenten der Freude ebenso wie in Zeiten der Sorge. In Begegnungen, die uns gestärkt haben, und auch in Herausforderungen, an denen wir gewachsen sind.

Dankbarkeit bedeutet nicht, alles gutzuheißen, sondern Gott zuzutrauen, dass er uns durch alles hindurch begleitet hat. Vielleicht gibt es Ereignisse dieses Jahres, die noch Fragen offenlassen. Gerade diese dürfen wir Gott hinhalten – im Vertrauen darauf, dass er auch aus Unvollendetem Segen wachsen lässt.

Der Blick nach vorn ins neue Jahr ist oft von Unsicherheit geprägt. Was wird kommen? Was wird sich verändern? Die Zusage Gottes gilt auch über die Schwelle des Jahres hinaus:
„Ich bin bei euch alle Tage.“
Nicht nur an den hellen, sondern auch an den dunklen.

So dürfen wir das kommende Jahr nicht aus eigener Kraft beginnen, sondern unter Gottes Segen stellen. Er geht uns voraus. Er begleitet unsere Schritte. Er hält uns, wenn wir straucheln, und richtet uns neu aus, wenn wir den Weg verlieren.

Nehmen wir diese Tage zwischen den Jahren als Einladung:
zum Danken für das, was war,
zum Loslassen dessen, was wir nicht mitnehmen müssen,
und zum Vertrauen auf Gottes Nähe im neuen Jahr.

Gebet:
Guter Gott,
wir danken dir für das Jahr 2025 – für alles Gelungene und für alles, was uns geprägt hat.
Segne unsere Erinnerungen und heile, was noch schmerzt.
Begleite uns in das neue Jahr mit deinem Licht, deinem Frieden und deiner Treue.
Geh mit uns auf allen Wegen, heute und in den kommenden Tagen.
Amen.

Dr. Jérôme Agbemaple
Pastor

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