Bei Regen kann man nur abwarten und abhängen. Vielleicht geht das noch bei einem Buch, mit Freunden, mit Strickzeug oder in der eigenen Werkstatt. Aber allein an einem Bildschirm, egal welcher Größe, wird es auf die Dauer doch recht öde.
Einen Sommer wünschen wir uns anders – nicht so regnerisch, sondern sonnig – höchstens mal ein kurzes Gewitter. Bei Regen hängt die Wäsche schwer auf der Leine – sie zieht alles herunter, so dass sich Leine und Ständer biegen. Bei Sonne aber kann der Wind die Wäsche leicht hin und her bewegen – da möchte auch ich mit dem Wind tanzen.
Ja, zu einem Tanz lädt Gott uns ein, wenn wir in den Himmel schauen. Am Mittwoch, dem Fest der Verklärung, dürfen wir mit Jesus auf einen Berg steigen – nicht hinab, sondern hinauf, damit wir sehen, in welche Gemeinschaft ein Leben mit ihm führt. Dort begegnet er im strahlenden Licht den beiden Propheten Mose und Elija – sie sprechen miteinander und könnten auch tanzen.
Petrus jedoch möchte die Situation festhalten und drei Hütten bauen – wenn er könnte, würde er wohl ein Foto machen – am liebsten ein Selfie, damit er beweisen kann, dass er dabei war. Doch der Moment des Zuschauens vergeht.
Jesus hat damals seine Freunde und heute auch uns eingeladen, den Weg mit ihm zu gehen – den Weg, der durch manches Leid und seinen Tod zum ewigen Leben führt. Wir sollen nicht irgendwo stehen bleiben, sondern mitmachen.
Augustinus fasst es so zusammen: Mensch, lerne tanzen,
sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.
Pfarrer Markus