Ende und Anfang | Johannes Zehe

Ende und Anfang

In einer meiner früheren Pfarreien, in denen ich als Kaplan tätig war, wurde Kirchensilvester gefeiert. Am Abend vor dem Advent versammelte man sich im Pfarrsaal und verabschiedete das alte Kirchenjahr, um dann mit dem 1. Advent ins Neue zu starten.

Das Jahr gibt unserer Zeit eine Struktur. Wir brauchen Struktur, um uns zurecht zu finden, um Halt und Orientierung zu bekommen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht, ein Jahr rum ist. Es lohnt sich daher zu schauen, womit das Jahr, die Zeit gefüllt war, was man erlebt oder auch durchgestanden hat, wofür man dankbar und was noch ungeklärt ist.

Damit man sich nicht zerstreut, ist es notwendig, sich immer wieder auszurichten. Dazu lädt der Advent ein – wo geht es hin, auf wen geh‘ ich zu? Für uns Christen ist Jesus dieser Ziel- und Orientierungspunkt. In ihm ist Gott in unsere Zeit gekommen. Deshalb zählen wir unsere Jahre nach Jesu Geburt und die davor auf diesen Zeitpunkt hin.

Gott geht mit uns durch die Zeit. Mit der Vorbereitung auf die Erinnerung an sein erstes Kommen, das wir Weihnachten feiern, beginnt das neue Kirchenjahr. Zugleich weist uns der Advent darauf hin, dass wir Erwartende sind. Wir warten, dass Jesus am Ende der Zeiten wiederkommt. Von diesem Zielpunkt dürfen wir unser Leben gestalten. Von daher erhält unser Leben seinen Sinn. Daran richtet sich unser Leben aus. Wir haben die Gewissheit, dass Gott uns in Jesus nahe ist. Darüber freuen wir uns. Daraus dürfen wir Kraft schöpfen. Deshalb können wir Weihnachten auch froh feiern.

Ich wünsche Ihnen, auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Pfarrei, einen guten Start ins neue Kirchenjahr, eine hoffnungsfrohe Zeit im Advent und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

Ihr Pastor Johannes Zehe
Pfarradministrator

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