Heiliges Jahr 2025
Pilger der Hoffnung
Alle fünfundzwanzig Jahre findet ein so genanntes Heiliges Jahr statt. Der Heilige Vater kann zwischen diesen „ordentlichen“ Heiligen Jahren, auch so genannte „außerordentliche“ Heilige Jahre erklären, die ebenfalls unter einem besonderen Motto stehen; so zuletzt 2015/16 das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Jedes Heilige Jahr beginnt mit der Öffnung und endet mit dem Schließen der Heiligen Pforte von Sankt Peter. Auch die anderen großen Basiliken Roms öffnen in diesen zwölf Monaten eine Heilige Pforte.
Im Jahr 2025 findet wieder so ein Jubiläumsjahr statt, zu dem der Heilige Stuhl und die Stadt Rom bis zu 45 Millionen Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt erwarten. Schon jetzt ist klar, auch dieses heilige Jahr wird ein Ereignis der Kirchengeschichte. Verbunden mit der Wallfahrt zu den heiligen Stätten in Rom und dem Durchpilgern der Heiligen Pforten sind besondere Ablässe.
Biblischer Hintergrund und Entwicklung
Biblisches Vorbild ist das Jubeljahr (יוֹבֵל שָׁנֶה / joˈvel shaná), das im Buch Levitikus, dem dritten Buch Mose, erwähnt wird (Lev 25). Alle fünfzig Jahre galt den Israeliten das Jahr als Erlassjahr, in dem alle Schulden sowie Schuldknechtschaft aufgehoben werden sollten und in dem die Menschen ein Ruhejahr einlegten. Alles zur größeren Ehre Gottes.
Im Jahre 1300 griff Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) diese biblische Tradition auf. Im Laufe der Geschichte veränderte sich der Rhythmus der heiligen Jahre und seit 1470 finden sie alle 25 Jahre statt, um jedem Menschen die Chance zu geben, wenigstens einmal ein solches Jubeljahr zu erleben.
Der vollkommene Jubiläumsablass
Im Heiligen Jahr, als einem Jahr der Gnade und Vergebung, sind alle Gläubigen als Pilger eingeladen eine Romwallfahrt zu unternehmen und die heiligen Pforten zu durchschreiten. Der besondere Jubiläumsablass des Heiligen Jahres kann unter den üblichen Bedingungen für sich und sogar seine verstorbenen Angehörigen erhalten werden. Die üblichen Bedingungen sind ein zeitnaher Empfang des Sakramentes der Versöhnung (Beichte), der Eucharistie und das Gebet in den oben genannten Kirchen. Alle Beichtväter können in diesem Jubiläumsjahr in besonderer Vollmacht von Sünden und Kirchenstrafen lossprechen, von denen sonst nur die Bischöfe und manchmal sogar nur der Heilige Vater lossprechen kann.
Siebenkirchenwallfahrt
Eine besondere Tradition für die Pilger ist die Siebenkirchenwallfahrt, die 1553 vom heiligen Philipp Neri begründet wurde und neben den gerade erwähnten großen Basiliken, auch zu den Gedenkstätten und Kirchen führt, die an das Erbe der frühen Märtyrer und Heiligen der Kirche sowie der Apostel gedenken.
Die über zwanzig Kilometer lange Strecke wird nach wie vor von Pilgergruppen nach Möglichkeit zu Fuß und an einem Tag bewältigt. Sie in eine Wallfahrt zu integrieren, eignet sich auch deshalb besonders, da sie auch die für das Heilige Jahr zentralen Kirchen beinhaltet: San Pietro in Vaticano, San Paolo fuori le Mura, San Sebastiano fuori leMura, San Giovanni in Laterano, St. Croce in Gerusalemme, San Lorenzo fuori le mura, und Santa Maria Maggiore. Natürlich gehört dazu auch ein nicht zu einfaches Pilgermahl mit fein- und weniger feingeistigen Getränken das den Tag vollendet.
Beschreibung des Logos
Das Logo zeigt vier stilisierte Figuren, die die gesamte Menschheit aus den vier Ecken der Erde darstellen. Sie umarmen sich gegenseitig und verweisen auf die Solidarität und Brüderlichkeit, die die Völker vereinen müssen. Die erste Figur klammert sich an das Kreuz. Die darunter liegenden Wellen zeigen an, dass die Pilgerreise des Lebens nicht immer durch ruhige Gewässer verläuft. Da persönliche Umstände und Weltereignisse oft eine größere Hoffnung erfordern, so heißt es in einer Beschreibung des Logos, ist der untere Teil des Kreuzes verlängert und verwandelt sich in einen Anker, der durch die Wellen nicht bewegt wird. Der Anker symbolisiert, frühchristlicher Tradition folgend, die Tugend der Hoffnung. Das Logo zeigt, dass der Weg des Pilgers nicht individuell, sondern gemeinschaftlich ist und sich immer mehr auf das Kreuz zubewegt. Das Jubiläumsmotto 2025, Perigrinantes in Spem, Pilger der Hoffnung, ist in der Farbe Grün gehalten.
Aufruf zur Romwallfahrt
Das Erzbistum Hamburg lädt zu einer Romwallfahrt ein (s. ausliegende Flyer). Für Jugendliche gibt es parallel eine Fahrt für 600€ (jugend-erzbistum-hamburg.de/Veranstaltungen/Bistumswallfahrt-der-Jugend_248 )
Für alle, die sich informieren wollen, hat der Heilige Stuhl sogar eine App eingerichtet. Hier findet sich neben dem Chor- und Notensatz für die Pilgerhymne in all ihren Übersetzungen auch zahlreiche Materialen zur Vorbereitung und Begleitung der Pilger.
Die Wochen und Sonntage während des Heiligen Jahres sind jeweils einem Motto oder einer besonderen Gruppe Menschen gewidmet.
Diakon Markus Schlenker