Zauberhaft von Anfang an
Als Mose zu ersten Mal zum Gottesberg Horeb kam, staunte er über den Dornenbusch, der brannte und doch nicht verbrannte. Ja, zauberhaft durfte er dem Engel des Herrn begegnen und sich von Gott – mit bloßen Füßen auf heiligem Boden – berühren lassen. Das geschah zwar mitten in der Lebensgeschichte des Mose, aber hier ist der Anfang der Rettung des Volkes Israel aus Ägypten. Gott selbst sagt Mose zu, dass er sein Volk aus Ägypten herausführen wird (Exodus).
Diese Rettung seines Volkes ist das Vorausbild des österlichen Geschehens, weshalb wir die Geschichte vom Exodus im Beginn schon an diesem dritten und im Finale am Gründonnerstag und in der Osternacht hören. Dieser Exodus beginnt mit einem unscheinbaren Ereignis, an dem Mose auch hätte achtlos vorübergehen können. Doch Mose nimmt diesen Anfang voller Staunen wahr.
Und in dieser Woche liegt noch ein zauberhafter Anfang – wir feiern am 25. März, dass Gott seine Menschwerdung in Maria beginnt. Da steht ebenso ein Engel, der Engel Gabriel, und Maria lässt sich auf diese Begegnung ein. Wie Mose erstaunt war, so ist auch Maria voll Verwunderung über diesen Moment – sie erschrickt nur über die Anrede. Und auch Maria wird eine Rettung des Volkes Israel angekündigt – eine Rettung, in dem Gott selbst in Maria Mensch wird, Gott seinen Anfang unter uns Menschen nimmt.
Die Menschwerdung Gottes, die neun Monate vor Weihnachten beginnt, ist der erste Moment, wo Gott uns gleich wird – im Schoß seiner Mutter – zauberhaft von Anfang an. Darum dürfen wir an diesem Tag an alle Kinder denken, die in ihrer Mutter heranwachsen – wo jedes Kind sich als wunderbarer Mensch entwickelt. Wir dürfen staunen, Gott danken und um seinen Schutz bitten.
Und wir selbst können mit Gottes Hilfe zu Engeln der Rettung werden.
Pfarrer Markus
Bild: https://www.orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-november-2/