Liebe Mitchristen, liebe Leserinnen und Leser,entsprechende Wünsche gehen derzeit an vielen Orten dieser Welt von Mensch zu Mensch, oft auch auf Karten mit bunten Festtagsmotiven, die Frühlingsstimmung in der Natur verbreiten, Osterhasen und Ostereiern.Immer schwieriger wird es, in den regulären Einkaufsmeilen, Grußkarten mit Motiven zu finden, die das ursprüngliche Ostergeschehen verlebendigen: z.B. Szenen um das Auferstehungsgeschehen herum, wie wir sie auf vielen Gemälden, Mosaiken und anderen Darstellungen finden: seien es die Frauen mit dem Engel am leeren Grab oder die Himmelfahrt Jesu.
Wir nehmen zunehmend wahr, dass, wie auch bei den anderen großen christlichen Feiertagen, Ursprung und Inhalt unserer Feste immer mehr verloren gehen.
Sinn von Tod und Auferstehung Jesu übersteigen oft unsere Vorstellungskraft. Außerdem: ein paar freie Tage mehr, laden eher dazu ein, Wege zu suchen, dem grauen Alltag zu entfliehen. Was bleibt, ist die vage Erinnerung an etwas, was „da mal war“ und sowieso keiner versteht.
Wenn wir da an die Aufbruchsstimmung der ersten Christinnen und Christen denken, die uns in den biblischen Texten überliefert wird, dann hat sich die Flamme des ersten Feuers zu einem Häufchen Asche entwickelt, das da auf dem Boden liegt in Form eines Fragezeichens, wenn überhaupt noch. Wenn wir am Karsamstag Abend wieder das Osterfeuer und die Osterkerze entzünden werden, mag das ein Zeichen dafür sein, das das Feuer und die Kraft des Ostergeschehens in uns immer wieder neu entfacht werden müssen: steter Tropfen höhlt den Stein, sagen wir. Am Ball bleiben also mit dem Glauben, dann werden wir vielleicht einmal gewahr, dass die Feier von Tod und Auferstehung Jesu nicht nur das Gedenken an irgendetwas von damals ist, sondern die Kraft hat, unserem Leben Trost, Hoffnung, Zuversicht und Sinn zu verleihen.
Dass dieses Fest Sie wieder ein Stück mit auf den Weg dieser Erfahrung nehmen mag, das wünsche ich Ihnen von Herzen, auch im Namen unseres ganzen Pastoralteams!
Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Ihr Pfarrer Ulrich Weikert