Ein ganz besonderer Tag | 30. März 2025 | Christiana Zynda

In den Monaten nach Ostern werden wir in unseren Gemeinden die Erstkommunionen feiern.

Können Sie sich noch an Ihre Erstkommunion erinnern, wo und mit wem haben Sie sie gefeiert und was war für Sie das Besondere an jenem Tag?

An meine Erstkommunion kann ich mich noch gut erinnern. Ich bin in Wellingholzhausen aufgewachsen. In den 70-zigern kam der Pfarrer des Dorfes selbst zur Erstkommunionvorbereitung in den Religionsunterricht der 3. Klassen. Alle drei Klassen gingen damals gemeinsam am Weißen Sonntag 1979 zur Erstkommunion. Wir Kinder zogen gemeinsam mit der Kerze und unseren Klassenlehrerinnen ein, saßen aber in den vorderen Bänken bei unseren Eltern. Neben dem Vorbeten des Kyrie und der Fürbitten haben einige von uns das Lied „Lobe den Herren“ auswendig gelernt und im Gottesdienst vorgesungen.

Aber das Besondere an diesem Fest waren die Erfahrungen mit meiner Oma, die mit uns im Haushalt lebte. Sie war meine Taufpatin.
Ich bin, seit ich ein kleines Mädchen war, mit meiner Oma am Sonntag zur Kirche gegangen. Wir saßen immer auf der Männerseite in der ersten Reihe. Es war schön, dass sie mich mitnahm. ür die Erstkommunion ist sie dann mit mir nach Osnabrück gefahren und hat ein Kleid sowie Schuhe mit mir ausgesucht und gekauft. Das tat sie sonst nie. Am Tag der Erstkommunion hat sie mir ein Rubinkreuz geschenkt. Es war ein besonderer Moment. Bevor wir zur Kirche fuhren, hat sie mir die Kette umgehängt. Es war ein Erbstück, das sie an mich weitergab. Ich habe mich damals sehr gefreut. Es war meine erste Kette.
Von meinem Großvater gab es dann noch die erste Armbanduhr dazu. Damals war das was…
Zu Hause hat mein Onkel dann Fotos gemacht. Es gab ein Festessen, das meine Oma selbst gekocht hatte. Auf dem Tisch standen weiße Lilien, nachmittags kam die Familie und es gab selbstgemachte, leckere Torte. Von der Pfarrei gab es damals als Geschenk ein Bronzekreuz mit der Emmaus Geschichte. Auf dem Kreuz der Satz: „Herr, bleibe bei uns!“

Seit dem Tag musste ich nicht mehr in der Bank bleiben, wenn meine Oma zur Kommunion ging, sondern konnte mit ihr nach vorne gehen. Jesus Christus selbst im Brot zu empfangen, ist mir erst viel später richtig bewusst und als Kraftquelle wichtig worden. Der Rosenkranz, den ich damals von meiner Mutter geschenkt bekommen habe, hat erst an Bedeutung gewonnen, als meine Schwester Raphaela starb und wir über einen längeren Zeitraum dieses Gebet abends als Familie gebetet haben. Mit dem weißen Kleid, das mir meine Oma zum Fest geschenkt hatte, ist dann 1981 meine Schwester eingekleidet und beerdigt worden.

Soweit zu meinen Erinnerungen an die Erstkommunion. Und was könnten Sie erzählen?

Christiana Zynda,
Gemeindereferentin