Willkommen zum Sonntagsimpuls der Pfarrei Heilige Elisabeth. Heute von Kordula Petrausch, Gemeindereferentin.
„Gott ist dreifaltig einer; der Vater schuf die Welt, der Sohn hat uns erlöset, der Geist uns auserwählt. Dies glaub ich, und so leb ich und will im Tod vertraun, dass ich in meinem Leibe soll meinen Gott anschaun.“ Gotteslob 354
Einen Sonntag nach Pfingsten ist der Dreifaltigkeitssonntag.
1334 wurde dieses Hochfest unserer Kirche in das liturgische Jahr eingefügt.
In meinem Te Deum, dem Stundengebet im Alltag, finde ich eine Erklärung:
„Die Lehre von der Dreifaltigkeit gibt der Überzeugung Ausdruck, dass Beziehung zum Wesen Gottes gehört. Beziehung, das bedeutet Liebe, die sich verwirklicht im Zueinander der 3 Personen sowie nach außen in der Schöpfung durch den Vater, in der Erlösung durch den Sohn und in der Leben spendenden Gegenwart des Heiligen Geistes. Die Dreifaltigkeit begleitet uns von der Taufe, die gespendet wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, ein Leben lang, wann immer wir das Kreuz über uns zeichnen.“
Sowohl das Lied wie auch der Beitrag aus dem Te Deum beschreiben die christliche Grundaussage, die wir in diesem Hochfest feiern. Sie stellen uns Gott als den Einen vor, der gleichzeitig drei – einig ist: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Für mich ist dieses ein Geheimnis Gottes, das sich meinem Verstehen entzieht.
Aber die Liebe der drei Personen seines einzigen Wesens können wir jetzt schon erfahren!
Ich bin ein Kind meiner Eltern und sie liebten mich, so gut sie es vermochten. Und so liebte auch ich sie als ihr Kind und ich liebe sie noch heute.
Ich bin aber nicht nur ein Menschenkind, sondern auch ein Kind Gottes und werde von Gott geliebt. Und zwar ohne Wenn und Aber! Das macht mich frei und selbst liebesfähiger. Immer weniger brauche ich mich zu fürchten. Selbst der Tod macht mir keine Angst mehr, denn ich komme doch zu meinem Gott, der mich liebt.
Und wie beginnt eigentlich die Liebe zu Gott?
Sie beginnt so, wie die Liebe zu einem konkreten Menschen: im Staunen!
Ich staune darüber, dass da einer ist, der mich an-sieht und der es gut mit mir meint. Im Staunen liegt zugleich das Danken: „Danke, dass es dich gibt!“
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. weiter ->
Niels Stensen würde staunen, in Omashi-Udi in Nigeria entsteht ein kleines Krankenhaus. Zwei Behandlungszimmer, zwei Krankenzimmer, Warteräume, Sanitärräume, ein speziell-gesicherter Medikamentenraum, Empfang und Technikraum. Und dieses kleine Krankenhaus wird „Omashil-Niels“ heißen.
Foto: C. Ene
Dass dieses Krankenhaus entstehen kann, verdanken die Einwohner in und um Omashi-Udi:
Der nigerianischen Regierung, die allen Dörfern für mindestens 2 Tage pro Woche medizinisches Personal zugesagt hat, wenn ein Dorf eine derartige Infrastruktur vorweisen kann;
Dem Dorfältesten und der Einwohnerversammlung, die schnell reagiert haben, und die sich gewandt haben an ihren ehemaligen Dorfbewohner, den heutigen
Pastor C. Ene, der in Reinbek tätig war und die katholische Gemeinde hier überzeugen konnte, dass direkte Spenden für dieses Projekt direkten Nutzen haben werden;
Einer Gruppe von Spendern aus Reinbek und Umgebung, die das Projekt finanziell unterstützt haben.
Foto: C. Ene
Der Dank der Dorfgemeinschaft geht nach Reinbek in den Niels-Stensen-Weg. Die Gemeinschaft hat entschieden, dass das künftige Krankenhaus den Namen des großen Mediziners (und Theologen) Dr. Niels Stensen tragen soll. Verkürzt auf den Vornamen, in Omashi-Udi spricht man sich mit Vornamen an.
Überwiegend entsteht das Krankenhausgebäude in Eigenarbeit. Aber die Baumaterialien, deren Transporte und die Planung und Bauüberwachung müssen natürlich bezahlt werden. Die Fenster konnten kostengünstig aus einer Konkursmasse erstanden werden, die Fensteröffnungen wurden entsprechend angepasst.
Vielen Dank an alle Unterstützer!
P.S.: Pastor Ene war in diesem Frühjahr mit einer Gruppe Jugendlicher in seinem Heimatdorf und konnte sich so persönlich vom Baufortschritt und der soliden Bauausführung überzeugen und das anhand einiger Fotos dokumentieren.
In allen Pfarreien des Erzbistums Hamburg beginnt in diesen Monaten eine Vermögensund Immobilienreform (VIR), diezum Ziel hat, den Raumbedarf für die pastoralen Aufgaben in der Zukunft zu ermitteln und zu schaffen sowie den finanziellen Möglichkeiten anzupassen. Weitere Hintergrundinformationen zum Reformprozess unddem Verfahren im Erzbistum finden Sie unter www.erzbistum-hamburg.de/vir.
Wir müssen handeln
Unser Erzbischof hat 2016 unter dem Leitwort „Herr, erneuere deine Kirche und fange bei mir an“ einen Erneuerungsprozess ausgerufen. Es geht um den Glauben, um meinen, Deinen, Ihren und unseren. Und es geht um neueAkzente unserer Seelsorge und Pastoral. Welche Aufgabe, welchen Auftrag haben wir als Christen, alsGemeinde, alsPfarrei, als Kirche im Raum Bille, Elbe und Sachsenwald – heute und morgen?
Rahmenvorgaben für die Vorbereitung und Feier der Liturgie ab dem 10. Februar 2023
Vorbereitung
1. Die Weihwasserbecken werden befüllt, aber mind. 1 x pro Woche gereinigt.
2. Hostien sollen wieder durch die Gemeinde eingelegt werden.
Ablauf
1. Alle liturgischen Dienste können übernommen werden.
2. Die Kollekte wird während der Gabenbereitung mittels Durchreichen der Körbe gehalten.
3. Wer die Kommunion austeilt, desinfiziert sich vor dem Austeilen die Hände.
4. Die Mundkommunion kann gereicht werden – bei Bedarf erfolgt eine zusätzliche Handdesinfektion.
Pfarrer Markus Diederich
Informationsquellen zur Corona-Pandemie
Informationen und Handlungsempfehlungen herausgegeben vom Erzbistum Hamburg zur Vermeidung der Ansteckung und Weiterverbreitung von Grippe- und speziell Coronaviren.
Neues Hygienekonzept für die Pfarrei Heilige Elisabeth.
Begrenzte Besucher_innnzahl und 3G Zugangsregel
Durch eine Einlasskontrolle (Ordner) wird die Anzahl der Besucher auf der Grundlage der bekannten jeweiligen räumlichen Kapazität und des Abstandsgebotes begrenzt. Auch wird sichergestellt, dass nur Personen mit einem entspr. Nachweis (Geimpft/Genesen/Getestet) und entsprechendem gültigen Lichtbildausweis eingelassen werden.
Kinder unter sieben Jahren und Schüler mit Nachweis der Schule bzw. Schülerausweis sind vom Test befreit.
Abstände und Masken
Durch gekennzeichnete Sitzplätze werden Abstände zwischen Personen aus verschiedenen Haushalten ermöglicht. Das Tragen einer OP- oder FFP2-Maske ist für alle Personen ab einem Alter von 7 Jahren verpflichtend. In Hamburg gilt für alle ab 14 Jahren die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Diese darf in Innenräumen nur für den Empfang der Kommunion bzw. für die Ausübung eines Liturgischen Dienstes kurzzeitig abgelegt werden.
Sie hören den Sonntagsimpuls für den dritten Sonntag der Osterzeit von Pastor Jürgen Wätjer aus der Pfarrei Heilige Elisabeth.
Kennen Sie den ersten Unternehmensberater der Kirchengeschichte – den ersten, der dem jungen Unternehmen Kirche wertvolle Hinweise für die Aufbauarbeit gegeben hat? – Es ist der Evangelist Johannes. Er hat seine Vorstellungen von Kirche und seine Hinweise für eine sinnvolle Gemeindeentwicklung aufgeschrieben und sie als Nachtragskapitel seinem Evangelium angehängt. Wahrscheinlich wird beim ersten Hören oder Lesen niemand hinter dem heutigen Osterevangelium einen Beitrag zur kirchlichen Unternehmenskultur vermuten. Erst wenn wir uns intensiver mit ihm beschäftigen, wenn wir einzelnen Aussagen entschlüsseln, erst dann verstehen wir, was der Evangelist seiner Kirche, seiner Gemeinde ans Herz legen will.
Jede Organisation, die langfristig Erfolg haben will, braucht ein Leitbild. Und zu diesem Leitbild gehören drei Aspekte, die auf Englisch so lauten: mission – vision – identity.
– mission – d.h. eine Mission, ein Auftrag, eine Aufgabe.
– vision – d.h. eine Vision, eine Zielvorstellung, eine Zukunftsperspektive.
– identity – d.h. eine Identität, ein unverwechselbares Profil, ein Selbstbewusstsein.
Genau das hat schon vor knapp 2000 Jahren der Verfasser unseres Evangelienabschnitts gewusst, und er zeigt den Gemeinden des beginnenden 2. Jahrhunderts ein Leitbild mit diesen drei Gesichtspunkten: das Leitbild einer österlichen Kirche – einer Kirche, in der Jesus lebendig ist, seine Botschaft, seine Gleichnisse, seine aufbauenden Worte, seine Art, den Menschen zu begegnen.
Unsere Mission, unser Auftrag – sagt er – lautet folgendermaßen: Menschen gewinnen für die Botschaft Jesu, für das Reich Gottes. Menschenfischer sein. Oder mit anderen Worten: Menschen an Land bringen, auf den Boden des Glaubens, der uns selbst Halt gibt. Ihnen eine Perspektive anbieten, unter der ihr Leben gelingen kann. An diesen Auftrag können wir uns halten,
– auch wenn es Nacht wird und zündende Ideen fehlen;
– auch wenn die Erfolge ausbleiben und sich Ermüdungserscheinungen einstellen;
– auch wenn Jesus, der Auftraggeber, oft nicht erkennbar ist.
Entscheidend ist, dass wir das Netz immer wieder auf der rechten Seite auswerfen. Die rechte Seite war im Altertum die positive Seite: die Seite des Bewusstseins, dass wir also mit positiver, hoffnungsvoller Einstellung an unsere Aufgabe herangehen, mit dem Bewusstsein, im Sinn Jesu zu handeln.
Unsere Vision, unsere Zielvorstellung – sagt der erste kirchliche Unternehmensberater Johannes – lässt sich so umschreiben: Unsere Kirche soll sein wie ein großes Netz:
Ein Netz, das trägt und auffängt, das Menschen miteinander in Verbindung bringt – „ver-netzt“ im wahrsten Sinn des Wortes;
ein Netz, das ganz unterschiedliche Menschen aufnehmen kann, den wankelmütigen, aber begeisterungsfähigen Petrus; den vorsichtigen und zweifelnden Thomas; den skeptischen Natanael, der vor seiner ersten Begegnung mit Jesus gesagt hat: „Was kann aus Nazaret schon Gutes kommen?“; die beiden Zebedäus-Söhne, die sich vordrängen und die ersten Plätze neben Jesus beanspruchen; Starke und Schwache, Stille und Redegewandte, Sichere und Suchende.
Unsere Kirche soll sein wie ein großes Netz, in dem alle ihren Platz finden. Der Kirchenlehrer Hieronymus deutet die Zahl der 153 Fische symbolisch und sagt: Damals waren im See von Tiberias 153 verschiedene Fischarten bekannt – also sollen alle Arten von Menschen, eine ganze Fülle im ‚Netzwerk Kirche‘ heimisch werden. Alle gehören in das Netz der Kirche. Ein Netzwerk soll die Kirche sein, das trotz der Fülle und der Verschiedenheit der Mitglieder nicht zerreißt, das trotz der Vielfalt das Gemeinsame nicht aus den Augen verliert.
Unser Selbstverständnis – sagt der Johannesschüler – kommt am besten zum Ausdruck, wenn wir Eucharistie feiern, wenn wir als Mahlgemeinschaft Jesu beieinander sind.
Hier lädt er selbst uns ein: „Kommt her und esst!“ – Hier lassen wir uns von Jesus den Tisch des Wortes und den Tisch des Brotes decken – hier hören wir seine bewegende und seine herausfordernde Botschaft, hier bekommen wir Proviant für unseren Lebensweg.
Hier erfahren wir die Gemeinschaft derer, die im Sinn Jesu leben wollen.
Hier bestärken wir uns gegenseitig in unserem Auftrag, Menschen für das Evangelium zu interessieren, hier lassen wir die Vision einer ‚Kirche für alle‘ lebendig werden.
Die Mahlgemeinschaft mit Jesus ist unser Erkennungszeichen, unser Markenzeichen. Hier wird deutlich, wovon wir leben und wofür wir leben, wem wir unser Dasein verdanken und welches Profil unser Christsein hat.
Was ist unser Auftrag? Welches Ziel wollen wir erreichen? Woran kann man uns Christen erkennen? “ Diese Fragen muss die Kirche zu allen Zeiten stellen und diskutieren. Die Antworten, die der Verfasser unseres Bibelabschnitts in seinem wunderschönen Evangelium gegeben hat, sind heute noch genauso aktuell wie damals:
Menschen neu für die Botschaft Jesu gewinnen – und nicht zuerst alte Strukturen retten; einladen – und nicht Barrieren aufstellen.
Die Vision einer farbenfrohen und lebendigen Kirche vor Augen haben – und nicht die eines Museums; sich an der Vielfalt freuen – und nicht alles reglementieren und vereinheitlichen.
Gottesdienste feiern, die Freude am Glauben wecken – und nicht ,Messen lesen‘; Gottesdienste feiern, die uns gestärkt und selbstbewusst wieder in den Alltag hineingehen lassen – mit dem Gefühl, dass es sich lohnt, Christin und Christ zu sein.
Es könnte nicht schaden, wenn Kirchenberater und Gemeindeberater bei dem Schüler von Johannes in die Schule gingen. Er hat uns ein so attraktives Leitbild von Kirche hinterlassen.