Willkommen zum Sonntagsimpuls der Pfarrei Heilige Elisabeth. Heute von Kordula Petrausch, Gemeindereferentin.
„Gott ist dreifaltig einer; der Vater schuf die Welt, der Sohn hat uns erlöset, der Geist uns auserwählt. Dies glaub ich, und so leb ich und will im Tod vertraun, dass ich in meinem Leibe soll meinen Gott anschaun.“ Gotteslob 354
Einen Sonntag nach Pfingsten ist der Dreifaltigkeitssonntag.
1334 wurde dieses Hochfest unserer Kirche in das liturgische Jahr eingefügt.
In meinem Te Deum, dem Stundengebet im Alltag, finde ich eine Erklärung:
„Die Lehre von der Dreifaltigkeit gibt der Überzeugung Ausdruck, dass Beziehung zum Wesen Gottes gehört. Beziehung, das bedeutet Liebe, die sich verwirklicht im Zueinander der 3 Personen sowie nach außen in der Schöpfung durch den Vater, in der Erlösung durch den Sohn und in der Leben spendenden Gegenwart des Heiligen Geistes. Die Dreifaltigkeit begleitet uns von der Taufe, die gespendet wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, ein Leben lang, wann immer wir das Kreuz über uns zeichnen.“
Sowohl das Lied wie auch der Beitrag aus dem Te Deum beschreiben die christliche Grundaussage, die wir in diesem Hochfest feiern. Sie stellen uns Gott als den Einen vor, der gleichzeitig drei – einig ist: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Für mich ist dieses ein Geheimnis Gottes, das sich meinem Verstehen entzieht.
Aber die Liebe der drei Personen seines einzigen Wesens können wir jetzt schon erfahren!
Ich bin ein Kind meiner Eltern und sie liebten mich, so gut sie es vermochten. Und so liebte auch ich sie als ihr Kind und ich liebe sie noch heute.
Ich bin aber nicht nur ein Menschenkind, sondern auch ein Kind Gottes und werde von Gott geliebt. Und zwar ohne Wenn und Aber! Das macht mich frei und selbst liebesfähiger. Immer weniger brauche ich mich zu fürchten. Selbst der Tod macht mir keine Angst mehr, denn ich komme doch zu meinem Gott, der mich liebt.
Und wie beginnt eigentlich die Liebe zu Gott?
Sie beginnt so, wie die Liebe zu einem konkreten Menschen: im Staunen!
Ich staune darüber, dass da einer ist, der mich an-sieht und der es gut mit mir meint. Im Staunen liegt zugleich das Danken: „Danke, dass es dich gibt!“
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. weiter ->
Sie hören den Sonntagsimpuls für den dritten Sonntag der Osterzeit von Pastor Jürgen Wätjer aus der Pfarrei Heilige Elisabeth.
Kennen Sie den ersten Unternehmensberater der Kirchengeschichte – den ersten, der dem jungen Unternehmen Kirche wertvolle Hinweise für die Aufbauarbeit gegeben hat? – Es ist der Evangelist Johannes. Er hat seine Vorstellungen von Kirche und seine Hinweise für eine sinnvolle Gemeindeentwicklung aufgeschrieben und sie als Nachtragskapitel seinem Evangelium angehängt. Wahrscheinlich wird beim ersten Hören oder Lesen niemand hinter dem heutigen Osterevangelium einen Beitrag zur kirchlichen Unternehmenskultur vermuten. Erst wenn wir uns intensiver mit ihm beschäftigen, wenn wir einzelnen Aussagen entschlüsseln, erst dann verstehen wir, was der Evangelist seiner Kirche, seiner Gemeinde ans Herz legen will.
Jede Organisation, die langfristig Erfolg haben will, braucht ein Leitbild. Und zu diesem Leitbild gehören drei Aspekte, die auf Englisch so lauten: mission – vision – identity.
– mission – d.h. eine Mission, ein Auftrag, eine Aufgabe.
– vision – d.h. eine Vision, eine Zielvorstellung, eine Zukunftsperspektive.
– identity – d.h. eine Identität, ein unverwechselbares Profil, ein Selbstbewusstsein.
Genau das hat schon vor knapp 2000 Jahren der Verfasser unseres Evangelienabschnitts gewusst, und er zeigt den Gemeinden des beginnenden 2. Jahrhunderts ein Leitbild mit diesen drei Gesichtspunkten: das Leitbild einer österlichen Kirche – einer Kirche, in der Jesus lebendig ist, seine Botschaft, seine Gleichnisse, seine aufbauenden Worte, seine Art, den Menschen zu begegnen.
Unsere Mission, unser Auftrag – sagt er – lautet folgendermaßen: Menschen gewinnen für die Botschaft Jesu, für das Reich Gottes. Menschenfischer sein. Oder mit anderen Worten: Menschen an Land bringen, auf den Boden des Glaubens, der uns selbst Halt gibt. Ihnen eine Perspektive anbieten, unter der ihr Leben gelingen kann. An diesen Auftrag können wir uns halten,
– auch wenn es Nacht wird und zündende Ideen fehlen;
– auch wenn die Erfolge ausbleiben und sich Ermüdungserscheinungen einstellen;
– auch wenn Jesus, der Auftraggeber, oft nicht erkennbar ist.
Entscheidend ist, dass wir das Netz immer wieder auf der rechten Seite auswerfen. Die rechte Seite war im Altertum die positive Seite: die Seite des Bewusstseins, dass wir also mit positiver, hoffnungsvoller Einstellung an unsere Aufgabe herangehen, mit dem Bewusstsein, im Sinn Jesu zu handeln.
Unsere Vision, unsere Zielvorstellung – sagt der erste kirchliche Unternehmensberater Johannes – lässt sich so umschreiben: Unsere Kirche soll sein wie ein großes Netz:
Ein Netz, das trägt und auffängt, das Menschen miteinander in Verbindung bringt – „ver-netzt“ im wahrsten Sinn des Wortes;
ein Netz, das ganz unterschiedliche Menschen aufnehmen kann, den wankelmütigen, aber begeisterungsfähigen Petrus; den vorsichtigen und zweifelnden Thomas; den skeptischen Natanael, der vor seiner ersten Begegnung mit Jesus gesagt hat: „Was kann aus Nazaret schon Gutes kommen?“; die beiden Zebedäus-Söhne, die sich vordrängen und die ersten Plätze neben Jesus beanspruchen; Starke und Schwache, Stille und Redegewandte, Sichere und Suchende.
Unsere Kirche soll sein wie ein großes Netz, in dem alle ihren Platz finden. Der Kirchenlehrer Hieronymus deutet die Zahl der 153 Fische symbolisch und sagt: Damals waren im See von Tiberias 153 verschiedene Fischarten bekannt – also sollen alle Arten von Menschen, eine ganze Fülle im ‚Netzwerk Kirche‘ heimisch werden. Alle gehören in das Netz der Kirche. Ein Netzwerk soll die Kirche sein, das trotz der Fülle und der Verschiedenheit der Mitglieder nicht zerreißt, das trotz der Vielfalt das Gemeinsame nicht aus den Augen verliert.
Unser Selbstverständnis – sagt der Johannesschüler – kommt am besten zum Ausdruck, wenn wir Eucharistie feiern, wenn wir als Mahlgemeinschaft Jesu beieinander sind.
Hier lädt er selbst uns ein: „Kommt her und esst!“ – Hier lassen wir uns von Jesus den Tisch des Wortes und den Tisch des Brotes decken – hier hören wir seine bewegende und seine herausfordernde Botschaft, hier bekommen wir Proviant für unseren Lebensweg.
Hier erfahren wir die Gemeinschaft derer, die im Sinn Jesu leben wollen.
Hier bestärken wir uns gegenseitig in unserem Auftrag, Menschen für das Evangelium zu interessieren, hier lassen wir die Vision einer ‚Kirche für alle‘ lebendig werden.
Die Mahlgemeinschaft mit Jesus ist unser Erkennungszeichen, unser Markenzeichen. Hier wird deutlich, wovon wir leben und wofür wir leben, wem wir unser Dasein verdanken und welches Profil unser Christsein hat.
Was ist unser Auftrag? Welches Ziel wollen wir erreichen? Woran kann man uns Christen erkennen? “ Diese Fragen muss die Kirche zu allen Zeiten stellen und diskutieren. Die Antworten, die der Verfasser unseres Bibelabschnitts in seinem wunderschönen Evangelium gegeben hat, sind heute noch genauso aktuell wie damals:
Menschen neu für die Botschaft Jesu gewinnen – und nicht zuerst alte Strukturen retten; einladen – und nicht Barrieren aufstellen.
Die Vision einer farbenfrohen und lebendigen Kirche vor Augen haben – und nicht die eines Museums; sich an der Vielfalt freuen – und nicht alles reglementieren und vereinheitlichen.
Gottesdienste feiern, die Freude am Glauben wecken – und nicht ,Messen lesen‘; Gottesdienste feiern, die uns gestärkt und selbstbewusst wieder in den Alltag hineingehen lassen – mit dem Gefühl, dass es sich lohnt, Christin und Christ zu sein.
Es könnte nicht schaden, wenn Kirchenberater und Gemeindeberater bei dem Schüler von Johannes in die Schule gingen. Er hat uns ein so attraktives Leitbild von Kirche hinterlassen.
Willkommen zum Sonntagsimpuls am 2. Ostersonntag, heute von Diakon Stefan Mannheimer.
Ich befinde mich heute in der Reinbeker Herz-Jesu-Kirche. In dieser Kirche gibt es kein Kreuz – jedenfalls kein großes und auffälliges wie in anderen Kirchen. Stattdessen sehen wir ein großes Altarbild mit der Darstellung des auferstandenen und erhöhten Christus. Die beiden Engel deuten diese Wirklichkeit des neuen Lebens an. Es könnten auch die Verkündigungsboten aus einem der Osterevangelien sein. In den Menschen zu den Füßen Jesu können wir uns selbst wiederfinden. Wir dürfen uns dem Auferstandenen zuwenden, weil wir von IHM allein Erlösung und Rettung erwarten können. Zugleich erinnert mich der knieende Mann rechts im Bild an den Apostel Thomas, von dem das heutige Evangelium erzählt.
Die Begegnung von Jesus und Thomas gehört sicher zu den eindrücklichsten Ostererzählungen.
Thomas hat Fragen und er verschweigt diese Fragen nicht.
Wegen seiner Fragen wird Thomas oft als der Zweifler dargestellt, als der, der nicht richtig glauben kann. Manchmal spricht man vom „ungläubigen Thomas“. Das ist eigentlich ungerecht, denn Thomas spricht aus, was die anderen sich vielleicht nicht trauen.
Schon an anderer Stelle im Johannesevangelium stellt er Jesus eine Frage: Als Jesus bei seinen Abschiedsreden sagt „Ihr kennt den Weg, wohin ich gehe.“, da sagt Thomas: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?“
(Wenn Thomas sich nicht getraut hätte, diese Frage zu stellen, hätten wir nicht den wunderbaren Antwortsatz von Jesus erhalten: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Im heutigen Evangelium hat Thomas wieder eine Frage: Die Freunde erzählen von ihrer Erfahrung, dass Jesus lebt. Sie sind sich ganz sicher. Sie haben es selbst erlebt und gespürt, eindrücklich. Doch Thomas sagt: Das kann ich nicht glauben. Ihr könnt mir viel erzählen!
Er fragt sich: Auferstehung? Neues Leben? Wie soll das denn gehen?
Thomas möchte ein sichtbares Zeichen, eine greifbare Wirklichkeit. Er möchte mit eigenen Augen sehen, mit Hand und Kopf und Herz be-greifen, wie sich die sperrige Erfahrung des Karfreitag verwandelt hat in die frohe Botschaft des neugeschenkten Lebens.
Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Klare Ansage – die Worte des Thomas bringen es auf den Punkt.
Die gehörte Botschaft allein reicht ihm nicht. Das Zeugnis der Freunde überzeugt ihn nicht.
Er legt den Finger buchstäblich in die Wunde unserer Fragen und des Zweifels.
Zweifel gehören zu unserem Menschsein dazu – auch zu unserem Glaubensweg.
Ich kann Thomas verstehen. Auch nach dem Osterfest erleben Menschen ihren persönlichen Karfreitag, weil sie von Unglück getroffen sind, weil sie ihre Heimat verloren haben, weil vielleicht eine Beziehung zerbrochen ist oder eine Krankheit plötzlich alles in Frage stellt.
Wenn ich solche Nachrichten höre, geht es mir wie Thomas: Ich möchte sehen, erfahren, begreifen, dass Gott zu seinem Ja steht, dass der Auferstandene an unserer Seite ist und bleibt.
Wer ist Thomas – der Zweifler? Oder der Fragende? Der um den Glauben Ringende? Der die richtigen Fragen stellt? Der Bekennende? Thomas ist mir sympathisch. Ein Mann mit Herz und Verstand – einer der sich herantastet an seinen Glauben, der mit Kopf und Herz und Hand glauben will.
Thomas kann uns ein guter Patron und Wegbegleiter sein, für alle Suchenden und Fragenden, für alle, die um ihren Glauben ringen. Thomas erkennt und bekennt Jesus schließlich mit den Worten: „Mein Herr und mein Gott!“ Und was Jesus daraufhin zu Thomas sagt, das gilt auch uns. „Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“
Dazu sind wir eingeladen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit. weiter ->
Willkommen zum Impuls der Pfarrei Heilige Elisabeth am Karfreitag von Gemeindereferentin Christiana Zynda.
Wofür wären Sie bereit zu sterben?
Die Verkündigung der Botschaft vom Reich Gottes, vom ganz Mensch sein, vom ganz heil sein in Gemeinschaft mit Gott, von einem Leben in Liebe und Frieden, in Wahrheit und Freiheit, in Gerechtigkeit und Barmherzigkeit nach Gottes Willen war Jesus Christus so wichtig, dass er bereit war, dafür zu sterben.
Hätte Jesus dem Kreuz entrinnen können?
Jesus hatte sich mit den Jüngern ganz bewusst auf den Weg nach Jerusalem gemacht, obwohl er wusste, dass einige Pharisäer und der Hohe Rat in Jerusalem ihm nach dem Leben trachteten, weil er in ihren Augen eine Irrlehre verbreitete im Namen Gottes und sich in ihren Augen nicht an die Gesetze hielt. Wenn Jesus in Galiläa geblieben oder davon gelaufen wäre, um sein Leben zu retten, hätte er die Botschaft verraten, dann hätte er Gott, die Jünger und auch uns verraten.
Denn wie hätte die Botschaft vom Reich Gottes die Menschen – so auch uns heute – erreichen sollen, wenn er dem Kreuz ausgewichen wäre? Sie wäre mit ihm untergegangen.
Jesus hat auch nicht verhindert, dass Judas ihn verrät. Er hätte Judas aus dem Kreis der Jünger ausschließen können, nachdem er ihn besser kannte und wusste, wie er denkt und handelt. Er hätte die Jünger gegen Judas aufbringen können, so dass die Jünger ihn ablehnen und wegschicken. All das hat Jesus nicht getan und nicht unter gelebter Liebe bis zum Schluss verstanden.
Jesus hat Judas geliebt und nicht ausgeschlossen, sondern ihn beim letzten Abendmahl dazu aufgefordert: „Was du tun willst, das tue bald.“
Da Jesus Judas nicht überzeugen konnte und Judas die Botschaft Jesu nicht verstehen konnte, hat Jesus Judas trotzdem darin bekräftigt, das zu tun, was er für richtig hielt, um eine Erkenntnis herbeizuführen. Jesus hat ihn nicht davon abgehalten, das Böse zu tun, obgleich er es nicht für gut hielt.
Vielleicht hatte Judas Jesus vor den Hohen Rat gebracht, damit Jesus als Messias endlich das Reich Gottes errichtet, die Römer vertrieben werden und er eines der Ministerien übernehmen kann. Er hatte mit Jesus gelebt und die Wunder, die Jesus im Namen Gottes, im Namen des Vaters bewirkte, erlebt. Und trotzdem hat er ihn nicht verstanden und den Verrat des besten Freundes gewählt.
Erst als Jesus zum Tod am Kreuz verurteilt wird, erkennt Judas, was er getan hat und nimmt sich selbst das Leben…
Für den Hohen Rat muss Jesus sterben, da Jesus von sich selbst sagt, der Sohn Gottes, der Messias zu sein. Für sie eine Gotteslästerung, denn Jesus wird in ihnen der Vorstellung vom glorreichen Kommen des Messias, des Gesalbten, des Erlösers und Retters in der Menschensohngestalt nicht gerecht. Nach dem Motto: Besser einer stirbt, als das viele verdorben werden.
Der römische Statthalter Pontius Pilatus verurteilt Jesus aus machterhaltenden Gründen zum schändlichen Verbrechertod am Kreuz, da er die Behauptung, Jesus sei der versprochene König, der den Römern die Herrschaft streitig machen will, nicht entkräften kann, ohne Jesus zu töten, auch wenn er an ihm keine Schuld erkennen kann.
Jesus Christus ist für seine Jünger, für uns Menschen, für dich und mich am Kreuz gestorben. Er hat damit alle Menschen, damit dich und mich gerettet, erlöst und von unseren Sünden befreit. Jesus gibt uns Halt und ermöglicht uns, uns in unserem Leben an seinem Kreuz festzuhalten, um unseren eigenen Weg zu gehen.
Am Karfreitag machen wir uns bewusst, dass Gott, den Jesus seinen Vater nennt, das Leid der Menschen nicht wegnimmt, aber mittendrin ist im Leiden der Menschen. Jesus Christus, der eins ist mit dem Vater, ist der Inbegriff von Gottes Treue und Liebe. Er möchte uns durch seinen Heiligen Geist Trost sein und Hoffnung auf eine Auferstehung und ein Leben mit ihm schenken.
Seien Sie mutig! Beherzigen Sie die Botschaft Jesu Christi, für die er gestorben ist, in Ihrem Leben, dann kann Ihr Leben trotz aller eigenen Kreuzwege in der Nähe Gottes gelingen. weiter ->
Impuls zum Gründonnerstag der Pfarrei Heilige Elisabeth von Kordula Petrausch, Gemeindereferentin
„Wenn Sie wüssten, dass Sie morgen sterben werden, was wäre Ihnen heute wichtig?“
So erging es Jesus am Gründonnerstag.
Er wusste, dass er zum Vater, zu Gott, zurückkehren sollte. Er wusste auch, dass es ein leidvoller und schwerer Weg sein wird. Jesus ging diesen Weg freiwillig. Er beugte sich keiner Macht, keiner Gewalt. Er blieb sich und seiner Liebe treu und gab sein Leben hin für seine Freunde, ja für uns! Jesus stand also kurz vor seinem Abschied.
Was konnte er seinen geliebten Jüngern als Vermächtnis mitgeben? Als sein Testament. Welche Wegweisung war ihm wichtig?
Jesus feierte das Pessach Mahl, das Fest der Befreiung aus der Gefangenschaft in Ägypten. Alle Jünger waren versammelt. Auch Judas, der ihn später auslieferte. Diesem Fest gab Jesus eine neue Bedeutung. Früher wurde das Lamm geschlachtet und mit dem Blut die Türpfosten bestrichen, damit der Todesengel vorbei ging und keinen Erstgeborenen tötete. Nun wurde Jesus selbst zum Lamm, durch das wir Menschen gerettet werden. Er gab sich hin, starb für uns am Kreuz, um uns zu befreien von Schuld und Sünde. Darum nahm der das Brot und sagte „das ist mein Leib, der für Euch hingegeben wird“ und er nahm den Kelch mit Wein und sagte „das ist mein Blut, das für Euch vergossen wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Dieses Mahl der Liebe, der Hingabe, verbindet uns bis heute mit Jesus. Es stärkt uns, schenkt uns Freude, Frieden und Versöhnung. Durch die regelmäßige Feier wandelt es uns immer mehr zu neuen Menschen in Christus.
So zieht Jesus uns an sein Herz, verschenkt seine Liebe, sein Leben an seinen Vater und an uns. Keiner hat je eine größere Liebe gelebt als unser Herr Jesus Christus!
Dieses ist das erste Vermächtnis. Der Evangelist Johannes beschreibt ein Zweites, was Jesus wichtig war. Beim Mahl legte Jesus sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und wusch seinen Jüngern die Füße und trocknete sie wieder ab. Er sagte zu Petrus, wenn er diesen Dienst nicht an sich geschehen lassen möchte, dann hat er keinen Anteil an ihm! Darauf wollte sich Petrus ganz waschen lassen, da er unbedingt zu Jesus gehören wollte. Jesus sagte ihm, dass er ja schon vom Bad kommt, da reicht es, dass er ihm die Füße wäscht.
Wir Christen sind getauft, wir kommen vom Bad, da reicht es, wenn wir uns gegenseitig die Füße waschen. Jesus gab den Jüngern und damit auch uns den Auftrag, es ihm gleich zu tun! Wir sollen also einander dienen, uns gegenseitig Gutes tun, uns Liebesdienste erweisen. Wir sollen achtsam sein, spüren was für den Anderen gerade wichtig ist und was ihm gut tut.
Wir sollen einander dienen, wie Christus uns gedient hat.
Wir sollen einander lieben, wie der Herr Jesus uns geliebt hat.
So verabschiedete sich Jesus und bleibt damit doch gegenwärtig im Mahl der Liebe und im gegenseitigen Dienen.
Wenn Du weißt, dass Du morgen sterben würdest, was würdest Du tun?
Was wäre Dir wichtig? weiter ->
Willkommen zum Sonntagsimpuls der Pfarrei Heilige Elisabeth. Heute von Diakon Jörg Kleinewiese.
Was würden wir tun, wenn wir wegen unseres Glaubens Angst um unser Leben hätten? Würden wir dafür unseren Glauben verraten? Würden wir leugnen, dass wir Christen sind? Den Glauben im Herzen, aber dann, wenn es ernst wird so tun, als ginge uns das alles nicht an? Wären wir mutig, im Notfall bis in den Tod?
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann für mich sagen, ich weiß es nicht, wie ich handeln würde. Ja, ich wünsche mir Jesus mit aller Konsequenz zu lieben, und versuche das auch mit aller Kraft aber ob ich da mutiger wäre als Petrus? Gesagt ist das leicht, aber es zu tun ist dann doch schwieriger als wir jetzt denken.
Die meisten von uns haben ja Glück, dass sie nicht in dieser Weise herausgefordert werden. Unser Glaube beschränkt sich in seinen Prüfungen ja oft auf das was wir tun, den Taten der Liebe an den Anderen. Vom Tod bedroht, wegen unseres Glaubens werden die wenigsten.
Aber was bedeutet denn der Tod? Jesus gibt hier eine klare Antwort. Der Tod auf Erden ist der Eingang in das ewige Leben bei Gott. Der Tod, auch wenn er uns oft schrecklich erscheint, ist die Tür zum ewigen Leben. Jesus hat es uns vorgemacht. Sicherlich hatte er auch Angst auf dem Weg dahin. Angst vor dem Leiden, das auf ihn wartete. Angst vor dem qualvollen Tod. Aber es hat sich gelohnt, denn er ist wieder auferstanden. Er ist diesen Weg als Mensch gegangen, um uns zu zeigen, dass dieser Weg auch für uns offensteht.
Palmsonntag, Jesus zieht in Jerusalem ein. Es ist der letzte Fastensonntag und die Karwoche beginnt. Freude und auch Bangen stehen hier eng beieinander. Jesus, ein König, der Sohn Gottes zieht in die Heilige Stadt Jerusalem. Wohlwissend, dass die Zeit des Leidens, des Kreuztragens vor ihm liegt.
Eine Zeit der Freude und des Bangens liegt vor ihm. Er weiß, warum er das tut: er tut es aus Liebe zu uns und zu Gott. Er leidet, so wie wir und freut sich so wie wir. Und am Ende stirbt er so wie wir und wird wieder auferstehen, so wie wir eines Tages.
Feiern wir, so wie Jesus das Fest dieser Liebe. Den Beweis, dass wir ihn wirklich lieben erbringen wir, wenn wir die Mühsal des Lebens annehmen im Glauben. Wenn wir versuchen denen das Leben zu erleichtern, für die es Leid gibt. So wie Jesus für uns da war. Mit seinen Wundern, seinen Heilungen, seiner Liebe, seinen Lehren. Und der größte Beweis dieser Liebe ist, dass Gottes Sohn diese Bürden des irdischen Lebens auf sich genommen hat und dass er dafür in den Tod ging. Darauf vertrauend, dass Gott sein Versprechen wahr macht und uns in das ewige Leben ruft.
Und so dürfen wir in diesem Leben darauf vertrauen, dass Gott auch an uns sein Versprechen wahr machen wird. Er wird auf die schauen, die um seinetwillen gelitten haben und auf die, die versucht haben nach seinem Willen zu leben aber vielleicht immer mal wieder gescheitert sind. Er gibt uns niemals auf, dafür liebt er uns zu sehr und wird, so wie irdische Eltern, seinen Kindern immer wieder vergeben. So wie auch bei Petrus geschehen.
Jesus ist unser König. Ein ganz anderer als alle Könige, die wir kennen. Lassen wir ihn in unser Herz einziehen, als König unseres Herzens. Dann wird diese Saat aufgehen und alle irdischen Probleme und Leiden werden erträglicher. Ja selbst der Tod verliert seinen Schrecken. Denn am Ende ist er nur die Tür in das ewige Leben bei Gott.
Herzlich willkommen zum geistlichen Impuls!
Ich bin Jürgen Wätjer und arbeite als Pastor in der Pfarrei Heilige Elisabeth. Sie hören den geistlichen Impuls zum 5. Fastensonntag.
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!
„Nichts vergessen. Alles ordnen. Neu anfangen.“
So steht es auf einer Einladung zu einem Abschiedsfest. „Nichts vergessen. Alles ordnen. Neu anfangen.“ Wenn man die Karte aufklappt, heißt es: „Alles vergessen. Nichts ordnen. Neu anfangen.“ Nur zwei Wörter sind vertauscht: alles und nichts. Ein kleines, verwirrendes Wortspiel. Ein Wortspiel, das Viel verrät über das „Neu anfangen.“ Und neu anfangen, das ist ja nichts anderes als die Umkehr, zu der die Fastenzeit ruft.
Schauen wir auf die Worte in der Karte: „Alles vergessen. Nichts ordnen. Neu anfangen.“ In dieser Variante finden wir wieder, was der Prophet Jesaja und der Apostel Paulus vom Neu-Machen, vom Neu-Anfangen schreiben. „Denkt nicht mehr an das, was früher war“, heißt es bei Jesaja. »Auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht her, nun mache ich etwas Neues.« Bei Jesaja macht der Herr reinen Tisch. Er sagt: „Vergesst, schneidet ab, was hinter euch liegt! Lasst euch auf etwas Neues ein!“
Ganz ähnlich schreibt Paulus an die Gemeinde in Philippi. „Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.“ Was war, ist unwichtig. Was kommt, darauf richtet der Apostel sich aus. Diese Bilder stellen uns einen Aufbruch vor Augen, der die lähmende Vergangenheit einfach hinter sich lässt. Sie stellen in Rechnung, dass der Mensch vergessen muss, um leben zu können. Die Bilder strotzen vor Energie und Entschiedenheit.
Diese Entschiedenheit hat etwas Sympathisches, Aufrüttelndes. Aber ist das schon die ganze Wahrheit zur Umkehr, zum Neu-Anfangen? Wir Christen leben in einer Kultur der Erinnerung, in einer Glaubenspraxis, die aus dem Auftrag des Erinnerns erwachsen ist: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. So spricht der Priester in jeder Eucharistiefeier die Einsetzungsworte Jesu nach. Und keiner, keine von uns kann die gelebten Jahre einfach abschütteln. „Alles vergessen. Nichts ordnen.“ So einfach ist es nicht mit dem Neuanfang, mit der Umkehr.
Klappen wir die Karte zu und schauen noch einmal auf die Vorderseite: „Nichts vergessen. Alles ordnen. Neu anfangen.“ In dieser Variante scheint die Umkehr auf wie sie uns im Evangelium begegnet. Nichts wird einfach vergessen: Der Ehebruch der Frau soll nicht in Vergessenheit geraten. Bevor es aber zur Steinigung nach dem Gesetz kommt, erinnert Jesus die Schriftgelehrten und die Pharisäer an ihr eigenes Leben. Er bewahrt sie vor dem Vergessen der eigenen Geschichte. Dann wendet Jesus sich der Frau zu. Auch ihre Tat vergisst er nicht. Aber er verurteilt sie nicht. Er ordnet alles, damit sie neu anfangen kann.
Alles ordnen, das heißt: „Von jetzt an nicht mehr!“ Das Leben jetzt, in der Gegenwart, wieder in Ordnung bringen. Und sich selbst neu ausrichten für die Zukunft. Diese Umkehr kommt ohne das Vergessen aus. Aber sie kommt nicht aus ohne das Annehmen der eigenen Vergangenheit, ohne das Annehmen, das nicht verurteilt. Und dieser Neuanfang kommt nicht aus ohne die Anstrengung, das Leben neu zu ordnen.
Die Umkehr des Evangeliums fällt schwerer als die, die nach einem Schlussstrich neu ansetzt. Aber die Umkehr des Evangeliums ist menschlich, weil sie damit rechnet, dass der Mensch nicht alles vergessen kann. Und sie ist menschlich, weil sie mit einem Gott rechnet, der uns Menschen angenommen hat, ohne uns zu verurteilen.
Die Einladung zu einem Abschiedsfest, sie hilft zu verstehen, wie Umkehr geht: „Nichts vergessen. Alles ordnen. Neu anfangen.“
Herzlich Willkommen zum Sonntagsimpuls der Pfarrei Heilige Elisabeth, heute von Charlotte Kegler.
Wer in diesen Tagen draußen ist kann sie deutlich spüren – die Vorfreude auf den Frühling.
Schmetterlinge tanzen von Blüte zu Blüte, Hummeln fliegen taumelnd durch den Garten und in der Wand mit den Wildbienenlöchern kann man die erwachende Natur lautstark hören. Unbeeindruckt von dem was in der Welt der Menschen und in der Politik geschieht, erobern nach den Schneeglöckchen jetzt Schlüsselblumen, Perlhyazinthen und Narzissen das Beet.
In unserem Garten wachsen viele Bäume und Büsche, die jetzt die ersten zarten Blätter in grün und rot der Sonne entgegenstrecken und mit jedem Tag werden es mehr. Am Anfang zählt man noch jedes einzelne Blatt, jede zarte Blütenknospe und hoffte in jeder frostigen Nacht, dass sie nicht zugrunde gehen. Nun strahlt uns aus allen Ecken die überbordende weiße, gelbe und rosafarbene Blütenpracht entgegen. Jetzt können wir der Freude vollen Lauf lassen – der Frühling naht.
Auch im Kirchenjahr kennen wir solche Freudentage und das sogar mitten in der Fastenzeit. Der heutige (vierte) Fastensonntag trägt den Namen Laetare, freue dich, oder Freudensonntag,
In der Lesung hören wir aus dem Buch Jesaja: “Freut euch mit Jerusalem und jauchzt in ihr alle, die ihr sie liebt!
Jubelt mit ihr, alle, die ihr um sie trauert,
auf dass ihr trinkt und satt werdet an der Brust ihrer Tröstungen,
auf dass ihr schlürft und euch labt an der Brust ihrer Herrlichkeit!“ Jes 66,10–11
Mit dem heutigen Fastensonntag ist die Mitte der Fastenzeit überschritten, das Osterfest rückt näher. Das zeigt sich sogar in den Farben der liturgischen Gewänder: In das Violett der Fastenzeit mischt sich ein wenig von der weißen Liturgiefarbe des Osterfestes hinzu, so als wollte uns das österliche Weiß schon ein wenig entgegenstrahlen. Wo sie vorhanden sind, werden heute die rosafarbenen Gewänder angelegt. Auch die Ministranten tragen heute ein rosafarbenes Zingulum.
Wohlwissend um den Schrecken kriegerischer Auseinandersetzungen in der Welt und um die eigenen, persönlichen dunklen Momente im Leben, dürfen wir uns heute jubelnd in den Tag stürzen. So wie die Tiere und Pflanzen ohne Angst vor dem drohenden Frost und sonnenlosen Tagen und dürfen uns erfreuen an allem Schönen, dass uns von Gott geschenkt ist.
Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Sonntag. weiter ->
Willkommen zum Sonntagsimpuls der Pfarrei Heilige Elisabeth, heute von Peter Beckwermert, Pastoraler Mitarbeiter.
Die Welt brennt! Kriege in Afghanistan, in Syrien, im Jemen, im Sudan, Äthiopien… und nun auch auf dem europäischen Kontinent in der Ukraine.
170.000 Ukrainer sind bereits in Deutschland als Geflüchtete registriert worden. Es sind sogar noch weit mehr hier in Deutschland in Sicherheit. Weitere Menschen werden sich auf dem Weg raus aus der Ukraine begeben. Auch von denen wird ein Teil bei uns in Deutschland Schutz suchen. Und das ist gut so.
Unsere Hilfsbereitschaft ist erneut gefordert. Viele wollen helfen – auch um ihrer Ohnmacht gegen den Krieg in der Ukraine etwas entgegen setzen zu können.
Wer Wohnraum hat, bietet ihn an, wer Sachspenden hat, gibt sie ab, wer Geld hat, der teilt… Herzlichkeit wird den Neuankömmlingen entgegengebracht.
Die Hilfsbereiten sind schneller als die Institutionen. Deshalb läuft Manches noch chaotisch, unorganisiert, unstrukturiert. Es ist der menschliche Versuch gegen die Hölle des Krieges das Paradies zu setzen.
Das ist eine riesige Herausforderung, die wir Menschen nur mit Gottes Hilfe bewältigen können. Darum gehört auch das Gebet unbedingt zu den Hilfsmaßnahmen, die wir ergreifen können für die Opfer und für uns, damit wir stark bleiben und nicht nachlassen.
Wenn die Fastenzeit eine Zeit ist, über die Orientierung des eigenen Lebens noch einmal neu nachzudenken, sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen, sich auf den Neuanfang des Osterfestes vorzubereiten, dann kommt diese Krise zur richtigen Zeit.
Beten wir dafür, dass wir gemeinsam nach der Fastenzeit Ostern, das Fest der Überwindung des Todes, feiern können.
Allmächtiger Gott,
in dunkler Zeit suchen wir dich.
Schau auf die Not unserer Schwestern und Brüder im Donbass,
auf der Krim, in Kiew und der ganzen Ukraine.
Sei du ihr Licht in dunkler Nacht,
sei ihr Trost und ihre Zuflucht in Sorge und Gefahr.
Lass Liebe über den Hass siegen
und erweiche die Herzen derer,
die den Frieden nicht mehr schätzen wollen.
Denn du bist unsere Hoffnung und unsere Zuversicht,
heute und immer.