Und ich weiß nicht wie… – Sonntagsimpuls 13.06.2021
Im fünfundvierzigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Vera Hofbauer-Dudziak über die Aussaat und die Ernte – und was das mit unserem Leben zu tun hat.
Ein paar Wochen dauert es in diesem Jahr wohl noch bis zur Getreideernte. Je nach Witterung ist sie mal früher, mal später – aber sie kommt. In der Region, aus der ich komme, gibt es die Redensart: „Das Getreide ist zeitig.“ Das ist wohl die Kurzform für „die Zeit der Ernte ist da“ (Mk 4,29b) aus dem heutigen Evangelium.
Ob sich die Mühe des Aussäens und der Feldpflege gelohnt hat, ist tatsächlich erst am Tag der Ernte sichtbar. Denn erst dann können die Körner auf Quantität und Qualität überprüft werden. Und oft kommen da tatsächlich Überraschungen zutage.
Bis dahin keimt und wächst der Samen und der Säende „weiß nicht wie“ (Mk 4,27b), wie es im Evangelium so schön heißt.
Ich frag mich oft, ob das, was ich den ganzen lieben langen Tag „aussäe“, keimt und wächst – oder auch nicht. Manchmal sehe ich das Ergebnis, bekomme eine direkte Rückmeldung oder habe die Möglichkeit danach zu fragen. Manchmal habe ich aber auch keine Ahnung davon oder es sieht fast so aus, als wäre alle Mühe vergebens gewesen. Vielleicht kennen Sie solche Situationen auch aus Ihrem Leben. Jesus beruhigt uns: Ob Ihre und meine Aussaat, durch unterschiedlichste Worte und Taten das Reich Gottes in der Welt „einzupflanzen“, auch tatsächlich keimt und wächst, wird erst am Tag der Ernte sichtbar.
Bis dahin gibt es keinen Grund, hoffnungslos zu werden. Auch wenn meine und Ihre Mühe manchmal vergeblich scheint – vertrauen wir auf den Segen Gottes für unser Tun! Vielleicht keimt und wächst das Ausgesäte auf eine Weise, die wir nicht ahnen können.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag!