Impuls zum Fest der Erscheinung des Herrn – 06. Januar 2022

Den Impuls zum Fest der Erscheinung des Herrn am 06. Januar 2022 spricht spricht Pfarrer Markus Diederich.

 

Willkommen zum Fest der Erscheinung des Herrn in der Pfarrei Heilige Elisabeth.

Venimus adorare eum. Venimus adorare eum.
Wir sind gekommen, IHN anzubeten – das ist das Bekenntnis der Sterndeuter! Aber Wissenschaftler, die anbeten? Das klingt doch seltsam. Kann man denn gebildet sein und anbeten? Ist es nicht eher dumm, jemanden anzubeten?

Diese Sterndeuter sind aber nicht dumm – sie sind schlaue Menschen, die die Welt beobachten und deuten. Sie haben aus der Welt heraus erkannt, dass etwas wunderbares geschehen ist – es muss etwas passiert sein, dass sich die Welt so sonderbar verhält. Darum sind sie einem natürlichen Zeichen – sie sind einem besonderen Stern gefolgt. Sie haben einen langen und beschwerlichen Weg auf sich genommen. Das war ihnen nicht zu viel, weil sie zuvor noch länger und ganz intensiv geforscht und beobachtet haben.

Sie kommen aus anderen Ländern und bringen Geschenke mit. Und weil davon schon in den Psalmen die Rede ist, nennen wir sie auch Könige: „Die Könige … bringen Gaben … Alle Könige werfen sich vor ihm nieder“, heißt es in Psalm 72.

Diese klugen Sterndeuter haben etwas erkannt und sie haben sich entschieden: Sie wollen ihn anbeten: Sie wollen den neugeborenen König der Juden verehren. Sie wollen sich vor einem Kind klein machen. Was haben Sie davon? Erhoffen sie sich etwas dafür? Warum machen sie das alles?

Lied Venimus adorare eum, Strophe 1 (T&M: Gregor Linßen)

Wenn die Welt  sich so sonderbar verhält – wenn die Welt  sich einem Baby unterstellt – dann muss in diesem Kind der Herr der Welt – dann muss Gott in diesem Kind sein. An der Welt erkennen wir, dass da einer ist, der bedeutender ist – einer, von dem wir alles erhoffen dürfen. Die Sterndeuter beugen ihre Knie und beten das Kind an. Gott ist mitten in seiner Welt – er ist der Immanuel – der Gott, der mit uns ist – wie ihn schon das Alte Testament nennt.

Auch heute noch wir dürfen Gott IN der Welt erkennen und uns vor ihm verneigen – wir dürfen ihn anbeten – wir dürfen uns um ihn versammeln. Er lädt uns ein, ihm selbst im Brot des Lebens zu begegnen. Der selige Niels Stensen hat dies bei der Fronleichnamsprozession für sich erkannt – er der hochgebildet war und Naturgesetzte entdeckte: Niels Stensen hat Gott im Brot des Lebens erkannt und IHN angebetet.

Lied Venimus adorare eum, Strophe 3 (T&M: Gregor Linßen)

Diese Anbetung führt auch uns weiter – sie führt zum Bekenntnis des Geheimnisses von Weihnachten: Gott hat sich klein gemacht, damit die Welt IHN erkennt. Dazu segne uns Gott – der Vater, der Sohn und der Heilige Geist!