Jesus schenkt Licht – Sonntagsimpuls 07.02.2021

Im vierundzwanzigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pfarrer Markus Diederich über das Licht, das Jesus schenkt.

„Du hast ja eine tolle Frisur!“ Dies sagte eine der Frauen zu unserem Chorleiter, als wir uns letzte Woche zur Probe übers Internet trafen. Dann zeigte er seine Haar-Tolle, die schon ziemlich lang war – der letzte Frisörtermin vor dem Shutdown war schon etwas her. Ja, der eine vermisst den Frisör. Der andere vermisst, mal wieder entspannt essen zu gehen. Die eine vermisst das gemeinsame Singen – die andere den gemeinsamen Sport. Doch mehr noch vermisst sie, dass sie den anderen nicht einfach mal in den Arm nehmen kann. Er vermisst den Besuch der Enkel. Sie vermisst das Spiel mit den Freunden.

Unsere Lebenswelt ist eingeschränkt – sie hat vieles, sie hat an Vielfalt verloren. Das ist doch zum Trübsal blasen! So wie Ijob in der Lesung zum 5. Sonntag im Jahreskreis das Leben des Menschen als Kriegsdienst bezeichnet – oder als das Leben eines Tagelöhners, der auf seinen Lohn wartet. Die Tage gehen zu Ende, ohne Hoffnung. Wie dunkel kann das Leben uns herum werden, wenn wir die Hoffnung verlieren?

Auch Menschen verlieren wir – manche ganz plötzlich – andere nach einem langen Kampf. Die Menschen, die den Lebenskampf begleiten, kommen an ihre Grenzen – auch sie wünschen sich eine Perspektive, ein Licht in dieser Welt. Sie sind wie die Menschen, die im Evangelium nach Markus am Abend zu Jesus kamen – sie brachten alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Sie haben von ihm gehört – er ist ein Hoffnungszeichen – eine Hoffnung für sich und für die Menschen, die sie zu ihm bringen. Jesus schenkt Hoffnung, denn: „er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten“.

Jesus schenkt wieder Licht im Dunkeln des Lebens und wandelt jeden inneren Tod in Licht. Er gibt dem Leben ein neues Gesicht. Wenn ich Jesus in meinem Leben begegnet bin – wenn ich sein Handeln an mir erfahren habe, dann weiß ich: Gott ist immer an meiner Seite. Dies ist eine Hoffnung, die bleibt.

Darum geht Jesus auch einfach weiter, wenngleich seine Jünger ihm sagen: „Alle suchen dich.“ Sie suchen Jesus, denn sie haben sein Licht, seine Hoffnung geschmeckt. Doch Jesus steht auf – er geht weiter – er geht zu den anderen Menschen, die sein Licht noch nicht kennen. Denn seine Hoffnung ist nicht wie das Licht einer Lampe, das fehlt, wenn man die Lampe ausmacht. Die Hoffnung, die Jesus schenkt, verwandelt das Leben so, dass es auch dann verändert bleibt, wenn uns wieder die Dunkelheiten des Lebens bedrohen. Bis hinein in den Tod – in jedem Moment des Lebens: Jesus ist und bleibt unser Licht.

Lied Du wirst den Tod in uns wandeln (T&M: Kathi Stimmer-Salzeder)

Segne uns und alle Menschen mit Deinen Licht,

du Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist!