Der beste Mensch auf Erden – Sonntagsimpuls 13.12.2020 (3. Advent)

Im vierzehnten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Jörg Kleinewiese über den guten Menschen im Sinne Christi und darüber, wie uns die Adventszeit zum Nachdenken über Gutes Tun bringt.

 

Stellen wir uns einmal vor, wir sollten einen Menschen nennen, der für uns der beste Mensch auf Erden ist. Da fallen uns sicherlich ganz schnell ein paar ein, zuallererst Jesus, vielleicht Gandhi, vielleicht ein Heiliger, der uns besonders nahe steht. Aber unter den Menschen, die noch leben, wird es schon schwieriger.
Vielleicht haben wir das Glück, dass wir so jemanden kennen, vielleicht ein Mensch der zwar Fehler hat, aber doch sehr nah an dem was für mich einen sehr guten Menschen ausmacht. Aber was gehört denn dazu ein guter Mensch zu sein? Warum finden wir Gandhi gut, warum ist Jesus gut? Warum ist Franziskus gut?
Da fallen mir sofort ein paar Eigenschaften ein. Ein guter Mensch sollte nicht lügen, er sollte immer Gutes tun und den Mitmenschen gegenüber immer hilfsbereit sein. Er sollte nicht egoistisch sein und anderen Menschen vergeben können. Er sollte sein Leben für andere einsetzen.
Johannes war so ein Mensch. Er hat sich für Jesus und die Menschen eingesetzt. Er hatte einen Auftrag von Gott und den hat er angenommen. Er hat für Gott die Menschen getauft. Und dabei hat er gar nicht an sich gedacht. Er war bescheiden und hat sogar gesagt, dass er nicht einmal wert sei Jesus die Schuhe aufzuschnüren. Er hat sich sehr klein gemacht.
Es gibt schon viele Menschen auf der Welt, die Gutes tun, die viel für andere geben. Geld, Zeit, Essen und Kleidung. Manche davon geben alles. Manche einen Teil von dem was sie haben. Johannes hat alles gegeben. Für andere.
Darin zeigte sich seine Liebe zu Gott und zu den Menschen. Sind wir selber auch bereit alles zu geben? So, dass es uns weh tut? Dass wir es spüren? Wenn ja, werden wir sicherlich irgendwann zu den Gerechten gezählt werden. Zu den guten Menschen. Dann zeigen wir, wenn wir alles von uns geben, dass wir Gottes Liebe verstanden haben. Und dass wir seiner Liebe würdig sind.
Aber was ist, wenn wir es nicht schaffen so viel zu geben? Wenn wir es zwar wollen und immer wieder versuchen, aber auch immer wieder scheitern. Denn die Realität des Lebens hindert uns vielleicht daran.
Aber ich denke, dass Gott barmherzig ist. Er liebt jeden Menschen gleichermaßen, egal ob der Mensch gut ist oder nicht. Er spürt es, wenn wir es immer wieder versuchen, wenn wir traurig sind, weil wir vielleicht dieses Mal noch nicht alles geben konnten. Gott wird uns am Ende immer annehmen und nachsichtig mit unseren Fehlern sein. Wenn wir es nur immer wieder versuchen, dann machen wir Gott eine große Freude.
Ja, es ist schön zu den Guten zu gehören, aber es ist besonders wichtig es immer wieder zu versuchen. in aller Bescheidenheit, ohne uns dabei zu überhöhen und uns selber toll zu finden. So wie Johannes es getan hat.
Gerade in dieser Adventszeit sollen wir uns darauf besinnen und überlegen, was kann ich tun, um anderen Gutes zu tun? Was kann ich von mir für andere abgeben. Zeit, Geld, Essen, Kleidung, Liebe und Barmherzigkeit. Wenn wir so handeln, dann werden wir immer mehr zu guten Menschen.