Advent heißt Ankunft – Sonntagsimpuls 29.11.2020 (1. Advent)

Im zwölften Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Stefan Mannheimer über die Adventszeit und die Ankunft.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit!“ So singen wir gewöhnlich im wohl bekanntesten Adventslied. Dieses Jahr werden wir den Text wohl nur sprechen, instrumental begleitet oder als solistischen Gesang hören. Auf die Ankunft Jesu dürfen und sollen wir uns dennoch vorbereiten.

Advent heißt Ankunft. In diesen Wochen hoffen wir vor allem auf die Ankunft besserer Zeiten, auf die Ankunft eines Impfstoffes, auf die Ankunft neuer Hoffnung für unsere pandemiegeplagte und vielfach zerrissene Welt.

Advent ruft uns in Erinnerung, dass Gott selbst in unserer Welt ankommen will – nicht nur am Weihnachtsfest, sondern jeden Tag neu. Wir gehen auf das Fest der Geburt Jesu zu. Erneut wird uns die Zusage der Propheten in Erinnerung gerufen, dass Rettung von Gott her kommt. Er will uns Menschen nahe sein in Freude und Leid, in den Glücksmomenten unseres Lebens und in den Herausforderungen unseres Alltags. Er ist der Immanuel – Gott ist mit uns. Himmel und Erde – Gott und Mensch – sollen nach Gottes Plan für immer miteinander verbunden sein – untrennbar und unwiderruflich!

Der Advent macht uns auf die Ankunft Jesu aufmerksam – und die Tage des Advent bis zum Weihnachtsfest sind gezählt. Wir wissen, dass wir am 25. Dezember das Fest der Geburt des Retters feiern. Der Evangelist Markus aber sagt: Ihr wisst NICHT die Zeit. Er überliefert uns die Mahnung Jesu: Seid wachsam, denn Ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist, wann der Herr kommt! Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.

Da haben wir sie wieder, die Tür.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit!

Ich erinnere mich an den Adventskalender meiner Kindheit. 23 kleine Türchen bereiteten den Weg auf das Weihnachtsfest vor – kleine Bilder stimmten auf das Fest ein. Die 24. aber war eine große Tür, hinter der die heilige Familie zu sehen war. Advent heißt, sich auf Jesu Ankunft vorzubereiten – wachsam zu bleiben und ihm die Tür weit zu öffnen. Dieser Auftrag ist nicht nur auf die Zeit vor Weihnachten beschränkt. Türen öffnen, das heißt einladend sein und sich selbst zu öffnen – auf Gott und auf den Nächsten hin. Und dafür gibt es viele kleine Türen, viele kleine Möglichkeiten – auch und gerade in dieser schwierigen Zeit.

Jesus hat einmal gesagt: Ich bin die Tür. Wer durch mich hindurch geht, wird gerettet werden. Darum dürfen wir voll Freude auf Weihnachten zugehen – weil Jesus Christus, der Retter kommt. Er will auch bei mir ankommen.

Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und gesegnete Adventszeit.