Am Anfang war das Wort – Sonntagsimpuls 26.12.2021

Im achtundvierzigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Jörg Kleinewiese zum Weihnachtsfest.

Am Anfang war das Wort, so heißt es im Evangelium zum Heutigen Weihnachtstag. Und das Wort war bei Gott. Durch das Wort ist alles geworden.

Aber was bedeutet das eigentlich? Was wäre denn ein Wort ohne Sinn? Ich könnte doch irgendein Fantasiewort erfinden und keiner würde verstehen, was ich damit meine. Gott hat etwas ganz Bestimmtes damit gemeint. Dieses Wort das am Anfang war, war voller Liebe und so hat Gott die Welt in Liebe geschaffen. Hat den Menschen in Liebe geschaffen und hat ihm die Liebe mit auf den Weg gegeben. Darauf hat alles aufgebaut. Die Beziehung der Menschen untereinander und zu Gott. Die Beziehung des Menschen zur Natur und zu allen Dingen, die er zum Leben braucht.

Und dann ist durch Gottes Wort Jesus entstanden. Gott als Mensch in unsere Welt gebracht, damit er zeigen kann, wie nah er uns ist und wie sehr er uns liebt. Denn Gott musste leiden, wie wir Menschen, musste sterben, wie wir Menschen. Und hat uns dann den Weg der Auferstehung gewiesen.

Aber heute feiern wir zunächst, dass Gott zu uns auf die Welt gekommen ist. Aus Liebe. Er hat uns aber auch noch weitere Worte gebracht. Worte der Liebe. Worte, die uns lehren sollten, wie wir die Liebe zu den Menschen bringen sollen. Wie wir miteinander umgehen sollen.

Festgehalten ist das Ganze unter anderem in den Worten der Bibel. Gottes Wort in Menschenwort. Das ist die Bibel. Aber oft machen wir etwas ganz anderes daraus, als Gott es gemeint hat. Dann deuten wir und machen daraus Regeln und Kirchengesetze. Dann machen wir daraus Dogmen und Traditionen und hoffen, dass das im Sinne Gottes ist. Aber ist das denn auch wirklich immer so? Entspricht all das auch immer dem Sinn Gottes? Auf jeden Fall wird der Ruf nach Modernisierung in diesen Tagen immer lauter.

Aber wichtig ist bei all dem, dass es im Sinn der Liebe geschieht. Dass das Liebesgebot dabei befolgt wird. Alle unsere Taten müssen diesem Gebot zur Liebe genügen, sonst gehen wir einen verkehrten Weg. Und jeder und jede von uns muss immer wieder überprüfen, ob wir auf diesem Pfad der Liebe wandeln. Wir müssen uns immer wieder fragen: Wie würde Jesus jetzt handeln? Was würde er jetzt sagen.

Er hat uns das Wort hiergelassen. Worte der Liebe und des ewigen Lebens. In jeden von uns ist dieses Wort der Liebe gepflanzt und kann in uns zur Frucht heranwachsen, aus der wieder Liebe in die Welt strömen kann. Dann ist auch in uns Weihnacht. Dann kommt auch durch uns Gott in die Welt. Dann wird Gottes Wort zu Gottes Tat. An unseren Brüdern und Schwestern. Feiern wir heute die Geburt Christi, dass er, das fleischgewordene Wort in unsere Welt gekommen ist. Und lassen wir seine Worte wiederum in uns und durch uns zur realisierten Liebe Gottes werden. Dann werden wir der Taten Christi würdig und besonders seiner Liebe.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ich wünsche Ihnen allen auch im Namen unserer Pfarrei ein gesegnetes und segenbringendes Weihnachtsfest