Umkehren zum Glauben an Jesus Christus – Sonntagsimpuls 18.04.2021

Im sechsundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Christiana Zynda über das Umkehren und Hinwenden zum Glauben an Jesus Christus.

Liebe Schwestern und Brüder, heute geht es um die Aufforderung des Evangeliums, umzukehren und an die Frohe Botschaft Jesu Christi zu glauben.

Umkehren: Als mein Mann und ich vor ein paar Jahren nach Tirol gefahren sind, haben wir auf dem Hinweg eine Nacht bei Freunden in der Nähe von Riedlingen bei Ulm auf dem Dorf verbracht. Doch bevor wir dort ankamen, machte uns eine komplette Landstraßen Sperrung zu schaffen. Unser Navi kannte diese Straßensperrung nicht.

Wir waren dem Ziel schon so nah, nur noch ein Katzensprung. Es war schon dunkel und die Fahrt war lang gewesen, so dass wir eigentlich müde waren. Doch jetzt hieß es, aufzuwachen, sich spontan umzuorientieren, umzukehren, ein Stück Landstraße zurück zu fahren und anhand von Karte und Verkehrsschildern über einen Umweg ans Ziel zu gelangen. Es war anstrengend, weil wir uns in der Gegend nicht auskannten. Doch nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir zusammen schließlich doch ans Ziel. Die Freude war umso größer.

Umkehren – …
…hat oft einen negativen Beigeschmack und ist nicht so beliebt.
…die Erkenntnis, den falschen Weg gegangen zu sein, der nicht zum Ziel führt.
…sich aus der Sackgasse herausmanövrieren.
…das kostet Kraft.
…um einen Richtungswechsel vorzunehmen.
…einen Umweg gehen, der länger ist und damit anstrengender und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
…gewohnte Wege verlassen, um neue, unbekannte, interessante Wege zu suchen und zu gehen.
…das Ziel in den Fokus nehmen und den Weg darauf abstimmen.

Umkehren und an das Evangelium, die Frohe Botschaft Jesu Christi vom Reich Gottes glauben.

Sich bekehren heißt, sich Gott zuwenden, und seit Ostern: an Jesus Christus glauben. Diese Bekehrung, so meinen wir oft, läge schon längst hinter uns. Wir haben ja bereits gesagt: Ich glaube. Wir haben es in der Osternacht neu gesagt. Aber das Taufbekenntnis ist auch ein Versprechen, und wir haben Mühe, das Versprechen in unserem täglichen Denken, Fühlen und Handeln umzusetzen. Bekehrung bedeutet tägliche Veränderung mit Jesus Christus als Begleiter.

Wenn umkehren schwer wiegt und keine Hoffnung erkennen lässt, können wir es kaum umsetzen.

Wenn die Umkehr mit Erkenntnis und Begeisterung, mit dem eigenen, freien Willen und Liebe einhergeht, wird sie leicht und lässt sich lebendig gestalten.

Nach Frère Roger, Taizé: Lebe das, was Du vom Evangelium verstanden hast und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es!

Und so, wie es auch im folgenden Lied heißt:
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.
Du bist die Wolke, die uns durch Wüsten führt. Du bist die Ewigkeit, die uns im Traum berührt. Du bist der, der die Liebe lehrt, der Geist, der uns beseelt: Unser Leben zählt im Bund mit dir.
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.

Ihnen allen eine gesegnete Osterzeit