Vertrauen durch Jesus – Sonntagsimpuls 11.04.2021
Im fünfundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pfarrer Markus Diederich über das Grundvertrauen, dass der Glaube uns schenkt.
Wie Katzen auf hohe Bäume so steigen manche Kinder auf hohe Klettergerüste – sie denken dabei nicht dran, dass sie irgendwann wieder runter müssen. Und dann sitzen sie dort oben und jammern wie Katzen, die zu weit hinaufgeklettert sind und allein nicht mehr den Rückweg und den Abstieg ins Leben finden. Für eine Katze wird manchmal die Feuerwehr gerufen – für ein Kind reicht oft die Zusage: „Komm, spring in meine Arme – ich werde Dich auffangen!“ Doch wann kann das Kind dem Erwachsenen dies glauben?
Das Kind braucht Erfahrungen, auf das es in diesem Moment aufbaut. Wenn es in die Arme eines Fremden springt, dann ist die ganze Breite an Erfahrungen mit vielen Menschen relevant – dann ist mein Grundvertrauen gefragt.
Einfacher ist es, wenn da jemand steht, den ich kenne – mit dem ich schon konkrete Erfahrungen gemacht habe. Dann stellt sich die Frage konkret auf eine Person hin: Kann ich Dir vertrauen? Kann ich Dir glauben, dass Du Dein Wort hältst? Hast Du die Kraft und den Willen mich aufzufangen?
Im Evangelium nach Johannes zum zweiten Sonntag der Osterzeit stellt sich Thomas diese Frage: Bist Du der Jesus, den ich kenne und mit dem ich schon so viel erlebt habe? Bist Du der, dem ich vertraue?
Ja, dann will ich mich fallen lassen – ich will an Deine Auferstehung glauben – ich will laut ausrufen, dass Du „Mein Herr und mein Gott“ bist!
Lied Halleluja! Singen wolln wir unserem Gott (T&M: Kathi Stimmer-Salzeder) – Str. 2
Mit diesem Ausruf des Glaubens zeigt Thomas, wer Jesus für ihn ist und dass er für und mit Jesus leben will. Gemäß dem ersten Johannesbrief gehört „jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist“, zu Gott und ist durch die Kraft des Geistes mit Gott verbunden. Dieser Glaube ist stärker als alles in der Welt, da er uns direkt mit Gott verbindet, der nicht auf diese Welt begrenzt ist.
Mit diesem Glauben kann ich Schritte wagen – Freude schenken – Gutes denken. Ich kann mich fallen lassen, wo ich es sonst vielleicht nicht tun würde, da mein Grundvertrauen nicht stark genug ist. Doch mein Gottvertrauen kann stärker sein und immer stärker werden, wenn ich auf meine täglichen Erfahrungen mit Gott schaue – ich werde mir bewusst, dass ER mir mein Leben geschenkt hat. Dann kann ich nicht nur wie Thomas am achten, sondern jeden Tag Glauben wagen und ausrufen: „Mein Herr und mein Gott!“
Lied Halleluja! Singen wolln wir unserem Gott (T&M: Kathi Stimmer-Salzeder) – Str. 1
Stärke meinen Glauben und segne alle Menschen, du siegreicher Gott,
du, Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Singet Lob und Preis, Halleluja! Dank sei Gott, dem Herrn, Halleluja!