„Hosanna dem Sohne Davids!“ – Sonntagsimpuls 28.03.2021

Im zweiundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Kordula Petrausch über den Einzug Jesu in Jerusalem und das Hören mit dem Herzen.

„Hosanna dem Sohne Davids!“ – So wird Jesus begrüßt, als er auf einem jungen Fohlen in Jerusalem einzieht. Wie vor einem König breiten die Menschen ihre Kleider aus und jubeln ihm zu.
In die Freude mischt sich Angst. Angst vor dem neuen Weg, den Jesus mit Vollmacht lehrt und selber geht. Angst, aber auch Neid bei Menschen, die im Judentum was zu sagen hatten. Die Stimmung schlägt um. Nur kurze Zeit später sind Menschen bereit, das „Kreuzigt ihn, kreuzigt ihn“ zu schreien.
Es ist wie eine Ouvertüre, die wir hören in den Schriftlesungen am Palmsonntag.

Und mitten drin lesen wir aus dem Buch Jesaja. Der Prophet weist uns auf das Hören mit dem Herzen hin, um das wir Gott jeden Morgen neu bitten können. Hören – mit dem Herzen. Bitten wir Gott, unser Herz aufschließen, zu öffnen für das Wesentliche im Leben, für die Liebe, für die Nähe zu Gott und den Menschen, für die Zärtlichkeit, für die Hingabe.

Hören – hören wir auf Jesus, dann wissen wir, dass er sich gerade zu den Armen, Ausgeschlossenen und Kranken gesandt wusste. Er kam um zu heilen und zu retten. Dabei begegnete er den Sündern und den Knechten auf Augenhöhe. Die Ehebrecherin befreite er z.B. aus ihrer misslichen Lage, indem er sagte: „Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“
Und nun erleben wir, dass der einzige Mensch, der ohne Sünde war, ausgepeitscht, ausgelacht, mit einer Dornenkrone verhöhnt, entblößt, zum Tod verurteilt und ans Kreuz genagelt wurde.
Das Unbegreifliche dabei ist: Jesus geht den Weg freiwillig. Er trägt die auferlegte Last. So leidet er mit vielen Menschen – auch unserer Zeit – und so ist er gerade den erniedrigten Menschen nahe.

Hören: Jesus selbst ist ein Hörender. Er hört auf den Willen des Vaters. Er geht seinen Weg. Er wird zum Sieger. Die Machtverhältnisse kehren sich um. Jesus siegt – über den Tod – und sein Weg führt zum Leben. Auch uns möchte Jesus zum Leben führen. Er möchte uns retten, er möchte uns erlösen – von der Macht des Bösen! Sind wir bereit? Sind wir bereit, uns auf IHN einzulassen und ihm zu folgen?

Schließen möchte ich heute mit dem Gotteslob aus der 2. Lesung (Gl. Nr. 768), dass dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi entnommen ist:

Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ – zur Ehre Gottes, des Vaters. (Phil 2,6-11)