Kategorie-Archiv: Geistlicher Impuls

Himmel auf – Impuls zu Christi Himmelfahrt 13.05.2021

Im vierzigsten Beitrag der Impulse spricht Vera Hofbauer-Dudziak über das, was uns glücklich macht und Gottes Spuren im Himmel.

„Wann reißt der Himmel auf, auch für mich, auch für dich? Wann reißt der Himmel auf?“, so singt die Band „Silbermond“ in ihrem Lied „Himmel auf“. Und an anderer Stelle heißt es: „Gibt es irgendwo da draußen ein bisschen Glück für mich? Irgendwo ein Tunnelende das Licht verspricht?“ Diese Suche nach Glück mit dem „Himmel“ als Sinnbild für die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte bestimmt das Leben vieler Menschen.

Die Apostel damals und auch wir Christ*innen heute haben unser Lebensglück in Jesus Christus gefunden: Er hat Worte, die über unser Alltagsgeschäft hinausweisen und zeigt uns durch seine Taten wie wir es heilsam für alle gestalten können-. Durch Tod und Auferstehung hat er einen ganz neuen Rahmen für unser Leben und Sterben gesetzt.

Jesus blieb jedoch nicht sichtbar, begreifbar unter uns, sondern „wurde (…) in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.“ (Mk 16,19b) – allerdings nicht, ohne ein Vermächtnis zu hinterlassen: Er versprach den Aposteln den Heiligen Geist (vgl. Apg 1,5.8) und alle, die an ihn glauben, „werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ (Mk 16,17b)

Solche klaren Zeichen der Allmacht Gottes erlebe ich, wenn überhaupt, zumindest nicht alltäglich. Und doch lassen sich Spuren und die Kraft seines Geistes in meinem und in Ihrem Leben entdecken – klitzeklein und gleichzeitig unfassbar groß. Für diese Spurensuche gibt es kein Patentrezept. Für mich persönlich und auch für viele andere Menschen ist das Gebet eine Hilfe dabei. Das ist eine Zeit für Gott und für mich, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und meinen „Lebenstunnel“ vom Licht an seinem Ende ausleuchten zu lassen. Manchmal fällt mir das leichter, manchmal schwerer. Aber auch dafür lässt mich Gott immer wieder Kraft schöpfen – durch sein Wort und die Begleitung meiner Mitmenschen.

Der Himmel ist ein Geschenk Gottes – und eine Entscheidung, dieses Geschenk anzunehmen! Dafür verspricht Gott Ihnen und mir seinen Beistand: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein (…) bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg 1,8)

Ein gesegnetes Hochfest Christi Himmelfahrt wünsche ich Ihnen!

PS.: Das Lied „Himmel auf“ von Silbermond finden Sie hier zum Nachhören:

Ergänzend zum Lied gibt es ein Video der Band, in dem Menschen beschreiben, was sie glücklich macht – finde ich sehr sehenswert:

Was macht Sie glücklich? Wann reißt der Himmel in Ihrem Leben auf, sind Gottes Spuren für Sie erkennbar? Wenn Sie mögen, schreiben Sie mir:  weiter -> 

„Geliebte, wir wollen einander lieben“ – Sonntagsimpuls 08.05.2021

Im neunundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Kordula Petrausch über Gottes große Liebe zu uns, aus der heraus auch wir leben und lieben können.

„Geliebte, wir wollen einander lieben“

Das sagt heute nicht ein Mann zu einer Frau,
es geht nicht um Sex bei diesem heutigen Thema,
nein – es geht um viel mehr:
Es geht um Gottes große Liebe zu uns, aus der heraus auch wir leben und lieben können!

„Geliebte, wir wollen einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott,“
so startet heute der Johannesbrief in der zweiten Lesung.
Aus Liebe erschuf Gott unsere Welt, aus Liebe sorgt und bewahrt er sie,
aus Liebe hat er auch den Menschen, ja: mich und Dich geschaffen.
Und wie das Volk Israel sich immer wieder abgewendet hat von seinem Gott,
so sündige auch ich!
Wie begegnet mir Gott in meiner Lieblosigkeit?
Er offenbart noch einmal mehr seine Liebe,
in dem er seinen Sohn schickt, mich zu erlösen,
sodass ich wieder fähig werde zu lieben.

Im heutigen Johannesevangelium sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“

– „Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch…. Bleibt in mir.“ –

Bleibt! Bleibt mir treu. Mir und meinem Vater.
Bleibt am Weinstock, seid eine gute Rebe, die Frucht bringt. Der Winzer sorgt für Euch. Ihr werdet in Saft und Kraft stehen und alles bekommen, wofür Ihr ihn in meinem Namen bittet. Welch eine Zusage!

Sonntag ist Muttertag.
Und unser Gott zeigt sich von seiner so liebevollen und mütterlichen Seite!
Er wirbt gerade zu um uns, er hat uns erwählt.
Er möchte uns seine Liebe schenken, damit die Freude im Leben groß wird,
wir glücklich sind.
Seine Gebote sollen uns zum Leben in Fülle verhelfen.
Helfen sollen die Gebote, nicht knechten!

Ich nenne Euch nicht mehr Knechte, sagt Jesus.
Ich nenne Euch Freunde, denn ich habe keine Geheimnisse vor Euch,
halte nichts zurück.
Alles, was ich von meinem Vater hörte, habe ich Euch mitgeteilt.

So begegnet uns Gott in Jesus Christus auf Augenhöhe.
Als Freud!
Er ist uns zugewandt.
Nehmen wir die Freundschaft Jesu an? Lassen wir uns von Jesus führen?

Lernen wir durch Jesus mit Gottes liebevollen Augen zu sehen und zu handeln. Wir werden mehr und mehr zu liebevollen Menschen, die achtsam aneinander handeln und zärtlich miteinander umgehen.

Ich bin mir sicher, wenn unsere Liebe in Gott gründet, dann werden auch unsere gelebten Freundschaften, unsere Partnerschaften, Ehen, unsere Eltern-Kind-Beziehungen glücken. Wir werden die Freude spüren, denn das Reich Gottes ist schon unter uns!

– „Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch…. Bleibt in mir.“ –  weiter -> 

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.“ – Sonntagsimpuls 02.05.2021

Im achtundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Stefan Mannheimer über die Früchte, die wir hervorbringen.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.“ Sagt Jesus. „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.“

Immer, wenn ich diesen Abschnitt aus dem Johannesevangelium höre, tauchen Bilder aus meiner Kindheit auf. An meinem Elternhaus hatten wir einen uralten Weinstock. Vermutlich war er fast so alt wie das über 100-jährige Haus. Ein dicker knorriger Stamm – und mehr als das halbe Haus war mit Ästen, Reben und dichtem Blattwerk umrankt. Wir brauchten im Sommer keine Markise, denn der Weinstock spendete Schatten. Jedes Jahr war es spannend, wie wohl die Trauben schmecken würden. Mal waren sie groß, saftig und süß – und im anderen Jahr eher klein und sauer. Je nach Witterung – denn mein mecklenburgisches Heimatdorf gehörte eigentlich nicht zu den Weinanbaugebieten.

Jesus sagt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Bringe ich Frucht? Sind diese Früchte süß oder sauer? Bringt unsere Kirche Frucht, welche Menschen auf den Geschmack bringt – Frucht, die neugierig auf Gott macht und einlädt, das Evangelium zu leben? Oder sind diese Früchte eher sauer – dass es einem sauer aufstößt? Ich glaube, da gibt es noch einiges zu tun!

Früchte kann man nicht machen oder erzwingen. Aber wenn der Boden gut bereitet ist, wenn die Pflanze gut versorgt und gepflegt wird, wenn die Witterung gut ist – Dann wachsen die Früchte von ganz alleine! Im Bild Jesu gesprochen: Wer mit ihm, dem wahren Weinstock wirklich verbunden bleibt, der bringt reiche Frucht. Der oder die kann gar nicht anders – denn die Früchte wachsen von selbst.

Jesus hat ja nicht gesagt: Wer mit mir verbunden sein will, der muss gefälligst reiche Frucht bringen. Nein, Jesu Wort ist eine ZUSAGE: Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der BRINGT reiche Frucht.

Ernsthafte Verbundenheit mit Jesus Christus bleibt eben nicht folgenlos. So wie die Reben am Weinstock einfach der Sonne entgegenwachsen und schließlich Frucht bringen, so ist es wohl mit jenen, die mit Christus verbunden sind. Und wie der Weinstock sich verzweigt und wächst, so werden wir mit hineingenommen in das Wachstum der Gottesherrschaft.

Oft nehme ich überrascht zur Kenntnis, welche Früchte da am Wachsen sind. Nachbarn, die einfach füreinander da sind, Frauen und Männer, die sich für Menschen in Not engagieren. Leute, die sich für Verständigung einsetzen, für gegenseitige Achtung und ein respektvolles Miteinander. Ehrenamtliche, die ihre Zeit schenken für Wachstum in unseren Gemeinden – und weit darüber hinaus.

Unsere Pfarrpatronin, die hl. Elisabeth hat die Früchte des Glaubens einmal mit diesen Worten beschrieben: „Wir müssen die Menschen nur froh machen.“ Klingt irgendwie ganz einfach – und Gelegenheiten gibt es ja genug. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag – und Freude an der Verbundenheit am Weinstock Jesu!  weiter -> 

Vom Bild des guten Hirten – Sonntagsimpuls 25.04.2021

Im siebenundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pastor Dr. Jürgen Wätjer über die Hirt_innen in unserer Gemeinschaft.

Liebe Schwestern und Brüder!

Was für ein schönes Bild! Ein Schäfer in der Lüneburger Heide im Sommer inmitten der Natur, umgeben von treuen Hunden. Gestützt auf seinen Stab ruhig vor sich hin sinnierend. Welche Idylle! – Lassen wir uns nicht täuschen: Die Wirklichkeit und der ganze Alltag eines Hirten sind weniger geprägt von Romantik. Das ist harte Arbeit. Kein Acht-Stunden-Tag! Mehrere Hundert Tiere dauernd im Auge behalten. Die Wege und Weidegründe kennen. Die Muttertiere und Lämmer hegen und pflegen. Verletzte behandeln. Kurz: Ein Beruf, den man ganz ausfüllen muss und der sich nicht mit Feierabend um Fünf machen lässt. Es gehört voller Einsatz und überdurchschnittliches Zugegensein zu diesem Beruf. Hirt und Herde sind aufeinander angewiesen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Aufgabe jemand machen kann, der sich nicht auf die Tiere, auf dauernde Gemeinschaft und langes Miteinander-Unterwegssein einlässt.

Der Abschnitt aus dem Johannesevangelium verschweigt nicht diesen anspruchsvollen Dienst. Da ist die Rede von »ich gebe mein Leben« und »ich kenne die Meinen« und »sie werden auf meine Stimme hören« – alles Aussagen, die darauf hindeuten, welch intensive Beziehung notwendig ist, um eine Herde zu führen. Wenn das schon mit den Tieren so ist, wie viel mehr dann noch mit den Menschen. Letztlich aber geht es um Gott selbst als dem Hirten seines Volkes. Er ist Beziehung. Er hat sich geäußert als Schöpfer der Welt und des Menschen. Es ist ihm nicht egal, was mit der Erde geschieht. Im ersten Bund in der Geschichte des Volkes Israels und im endgültigen Bund in Jesus Christus bindet er sich unwiderruflich an uns.

Ein Hirte hat auch Verantwortung für seine Herde. Ihm wurden viele Tiere anvertraut, oft auch von ganz unterschiedlichen Herkünften. Er muss sich mit ihnen vertraut machen, damit »sie auf meine Stimme hören«. Sie werden nur dann hören und gehorchen, wenn sie mich kennen und mit mir gute Erfahrungen gemacht haben. Nachhaltiges Wachstum kann nur geschehen in einem längeren Miteinander. Seelsorger_innen leiden manchmal darunter, dass in Zeiten der Pastoralen Räume oft nur punktuelle Kontakte zu den Menschen möglich sind. Sie können zwar für den Moment ausreichend sein können, aber vielleicht auf Dauer nicht nachhaltig. Gemeindebildung kann dadurch geschwächt sein. Kein Wunder, dass gemeinsames Unterwegssein immer mehr Anhänger findet. Pilgern ist wieder in! Da kann ich als Glaubender und Suchender Erfahrungen machen mit mir selbst und durch Begegnung mit andern. Die kann ich mir gar nicht immer aussuchen. Oft begegnen sie mir überraschend oder befremdend. Sich Zeit zu nehmen, miteinander zu sprechen, miteinander zu essen und miteinander ein Stück des Weges zu gehen, sind die Grundelemente von Beziehung.

An diesem Samstag und Sonntag laden wir in unseren Gemeinden und Pfarreien am Weltgebetstag um geistliche Berufungen zum privaten und gemeinsamen Gebet ein: „Werft die Netze aus!“ Christus möge seiner Kirche und unserer Welt Frauen und Männer schenken, die in einem kirchlichen Beruf ihre Hingabe leben – sei es als Gemeindereferent_in, Pastoralreferent_in, als Diakon oder Priester, in einer Ordensgemeinschaft. Auf der Homepage www.wdna.de finden sie Hinweise und Gebetsanregungen zu dieser deutschlandweiten Gebetsaktion.

Das Bild des guten Hirten macht deutlich, dass es ohne ein Sich-Hineingeben in die Situation und in Beziehungen nicht geht. Sein Auftrag umfasst Leiten und Führen genauso wie Beschützen und Hegen. Verweilen und Aufbrechen genauso wie Sammeln und Begrenzen. Unterwegs sein genauso wie Ruhen. Das heißt: Leben ermöglichen durch kluge und mitfühlende Leitung. Diese göttliche Art brauchen wir heute dringender denn je, sowohl in der Kirche als auch in Schulen und Betrieben. Die Krise der gegenwärtigen Zeit kann uns neu auf diese Wurzeln menschlichen Miteinanders verweisen.

Ich wünsche mir gute Hirtinnen und Hirten auf allen Weiden unseres Lebens.

Amen. Halleluja.

Evangelium: Johannes 10, 11-18

In jener Zeit sprach Jesus:
Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Gebet

Jesus, göttlicher Hirt,
du hast die Apostel berufen und zu Menschenfischern gemacht.
Rufe auch heute (…) Menschen in deine Nachfolge und deinen Dienst.
Öffne ihnen den Blick für die stumme Bitte so vieler um das Licht der Wahrheit und die Wärme echter Liebe.
Lass sie getreu ihrer Berufung am Aufbau deines geheimnisvollen Leibes mitarbeiten und so deine Sendung fortsetzen.
Mach sie zum Salz der Erde und zum Licht der Welt.
– Papst Paul VI.  weiter -> 

Umkehren zum Glauben an Jesus Christus – Sonntagsimpuls 18.04.2021

Im sechsundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Christiana Zynda über das Umkehren und Hinwenden zum Glauben an Jesus Christus.

Liebe Schwestern und Brüder, heute geht es um die Aufforderung des Evangeliums, umzukehren und an die Frohe Botschaft Jesu Christi zu glauben.

Umkehren: Als mein Mann und ich vor ein paar Jahren nach Tirol gefahren sind, haben wir auf dem Hinweg eine Nacht bei Freunden in der Nähe von Riedlingen bei Ulm auf dem Dorf verbracht. Doch bevor wir dort ankamen, machte uns eine komplette Landstraßen Sperrung zu schaffen. Unser Navi kannte diese Straßensperrung nicht.

Wir waren dem Ziel schon so nah, nur noch ein Katzensprung. Es war schon dunkel und die Fahrt war lang gewesen, so dass wir eigentlich müde waren. Doch jetzt hieß es, aufzuwachen, sich spontan umzuorientieren, umzukehren, ein Stück Landstraße zurück zu fahren und anhand von Karte und Verkehrsschildern über einen Umweg ans Ziel zu gelangen. Es war anstrengend, weil wir uns in der Gegend nicht auskannten. Doch nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir zusammen schließlich doch ans Ziel. Die Freude war umso größer.

Umkehren – …
…hat oft einen negativen Beigeschmack und ist nicht so beliebt.
…die Erkenntnis, den falschen Weg gegangen zu sein, der nicht zum Ziel führt.
…sich aus der Sackgasse herausmanövrieren.
…das kostet Kraft.
…um einen Richtungswechsel vorzunehmen.
…einen Umweg gehen, der länger ist und damit anstrengender und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
…gewohnte Wege verlassen, um neue, unbekannte, interessante Wege zu suchen und zu gehen.
…das Ziel in den Fokus nehmen und den Weg darauf abstimmen.

Umkehren und an das Evangelium, die Frohe Botschaft Jesu Christi vom Reich Gottes glauben.

Sich bekehren heißt, sich Gott zuwenden, und seit Ostern: an Jesus Christus glauben. Diese Bekehrung, so meinen wir oft, läge schon längst hinter uns. Wir haben ja bereits gesagt: Ich glaube. Wir haben es in der Osternacht neu gesagt. Aber das Taufbekenntnis ist auch ein Versprechen, und wir haben Mühe, das Versprechen in unserem täglichen Denken, Fühlen und Handeln umzusetzen. Bekehrung bedeutet tägliche Veränderung mit Jesus Christus als Begleiter.

Wenn umkehren schwer wiegt und keine Hoffnung erkennen lässt, können wir es kaum umsetzen.

Wenn die Umkehr mit Erkenntnis und Begeisterung, mit dem eigenen, freien Willen und Liebe einhergeht, wird sie leicht und lässt sich lebendig gestalten.

Nach Frère Roger, Taizé: Lebe das, was Du vom Evangelium verstanden hast und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es!

Und so, wie es auch im folgenden Lied heißt:
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.
Du bist die Wolke, die uns durch Wüsten führt. Du bist die Ewigkeit, die uns im Traum berührt. Du bist der, der die Liebe lehrt, der Geist, der uns beseelt: Unser Leben zählt im Bund mit dir.
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.

Ihnen allen eine gesegnete Osterzeit  weiter -> 

Vertrauen durch Jesus – Sonntagsimpuls 11.04.2021

Im fünfundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pfarrer Markus Diederich über das Grundvertrauen, dass der Glaube uns schenkt.

Wie Katzen auf hohe Bäume so steigen manche Kinder auf hohe Klettergerüste – sie denken dabei nicht dran, dass sie irgendwann wieder runter müssen. Und dann sitzen sie dort oben und jammern wie Katzen, die zu weit hinaufgeklettert sind und allein nicht mehr den Rückweg und den Abstieg ins Leben finden. Für eine Katze wird manchmal die Feuerwehr gerufen – für ein Kind reicht oft die Zusage: „Komm, spring in meine Arme – ich werde Dich auffangen!“ Doch wann kann das Kind dem Erwachsenen dies glauben?
Das Kind braucht Erfahrungen, auf das es in diesem Moment aufbaut. Wenn es in die Arme eines Fremden springt, dann ist die ganze Breite an Erfahrungen mit vielen Menschen relevant – dann ist mein Grundvertrauen gefragt.
Einfacher ist es, wenn da jemand steht, den ich kenne – mit dem ich schon konkrete Erfahrungen gemacht habe. Dann stellt sich die Frage konkret auf eine Person hin: Kann ich Dir vertrauen? Kann ich Dir glauben, dass Du Dein Wort hältst? Hast Du die Kraft und den Willen mich aufzufangen?

Im Evangelium nach Johannes zum zweiten Sonntag der Osterzeit stellt sich Thomas diese Frage: Bist Du der Jesus, den ich kenne und mit dem ich schon so viel erlebt habe? Bist Du der, dem ich vertraue?
Ja, dann will ich mich fallen lassen – ich will an Deine Auferstehung glauben – ich will laut ausrufen, dass Du „Mein Herr und mein Gott“ bist!

Lied Halleluja! Singen wolln wir unserem Gott (T&M: Kathi Stimmer-Salzeder) – Str. 2

Mit diesem Ausruf des Glaubens zeigt Thomas, wer Jesus für ihn ist und dass er für und mit Jesus leben will. Gemäß dem ersten Johannesbrief gehört „jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist“, zu Gott und ist durch die Kraft des Geistes mit Gott verbunden. Dieser Glaube ist stärker als alles in der Welt, da er uns direkt mit Gott verbindet, der nicht auf diese Welt begrenzt ist.

Mit diesem Glauben kann ich Schritte wagen – Freude schenken – Gutes denken. Ich kann mich fallen lassen, wo ich es sonst vielleicht nicht tun würde, da mein Grundvertrauen nicht stark genug ist. Doch mein Gottvertrauen kann stärker sein und immer stärker werden, wenn ich auf meine täglichen Erfahrungen mit Gott schaue – ich werde mir bewusst, dass ER mir mein Leben geschenkt hat. Dann kann ich nicht nur wie Thomas am achten, sondern jeden Tag Glauben wagen und ausrufen: „Mein Herr und mein Gott!“

Lied Halleluja! Singen wolln wir unserem Gott (T&M: Kathi Stimmer-Salzeder) – Str. 1

Stärke meinen Glauben und segne alle Menschen, du siegreicher Gott,
du, Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Singet Lob und Preis, Halleluja! Dank sei Gott, dem Herrn, Halleluja!  weiter -> 

Jesus Christus ist vom Tod auferstanden, Halleluja! – Sonntagsimpuls 04.04.2021

Im vierundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Jörg Kleinewiese über das Fest der Auferstehung Christi.

Vom Tod auferstanden? Gott ist doch unsterblich. Wie konnte es passieren, dass Jesus, der Sohn Gottes am Kreuz gestorben ist? Wie kann es sein, dass Gott einen Teil von sich zu den Menschen schickt und ihn dann qualvoll am Kreuz sterben lässt?

Wir feiern heute das Fest der Auferstehung Christi. Gott als Mensch zunächst gestorben und dann wieder zum Leben erwacht. Bei Johannes heißt es: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Wir sind Kinder Gottes, er hat uns geschaffen aus Liebe.

Aber während die Welt vor der Zeit Christi eine eher vage Hoffnung auf ein Leben der Gläubigen, der Gott Treuen nach dem Tod hatte, kam mit Christus die Gewissheit, dass alle Geschwister in Christus auf diesem Weg mitgenommen werden. Und dabei sind wir alle gleich vor Gott: Egal welcher sexuellen Orientierung, egal welcher Hautfarbe oder Rasse. Egal ob Geistlicher oder Laie, egal ob Mann oder Frau oder LGBT.

Gott hat seinen Sohn als Mensch zu uns geschickt, damit er den gleichen Weg geht, den wir alle gehen müssen. Die Mühsal des Lebens erfahren. Alle Höhen und Tiefen auf dieser Welt erleben. Damit zeigt Gott uns wie sehr er uns liebt. Er ist tatsächlich einer von uns geworden. Und er ist ja nicht nur deswegen zu uns gekommen, sondern er hat uns noch viele göttliche Lehren und Erkenntnisse mitgegeben. Die wichtigste dabei: Liebt einander so wie ich Euch liebe. Er hat es uns vorgemacht, den Weg der Liebe. Den Weg der Liebe zu den Menschen und zu Gott selber.

Und so ist er gestorben, für uns, aus Liebe. Er hat sein Kreuz bewusst angenommen. Hat den Menschen, egal was sie getan hatten, Gutes getan. Hat ihnen seine Liebe immer wieder gezeigt. Hat für die Menschen gelitten. Mit seinem Leben und mit seinem Tod.

Aber er wusste auch dass er auferstehen würde. Dass der Tod Gott nicht besiegen kann. Dass der Tod die Liebe nicht besiegen kann. Am dritten Tag, das ist heute, ist er von den Toten auferstanden und hat uns damit Gewissheit gegeben, dass auch wir, seine Schwestern und Brüder nach unserem Tod auferstehen werden. Unser Leben, voll Mühsal und Leiden und Freuden. Darin folgen wir Christus, und dann seine Auferstehung auch hier folgen wir Ihm. Der Herr ist auferstanden und hat damit einen Weg der Liebe aufgezeigt, für den es kein Beispiel gibt. Gott als Mensch auf die Erde gekommen, gelebt als Mensch und genauso wie wir gestorben. Auferstanden für uns, damit wir Gewissheit haben, dass auch uns der Tod nicht besiegen kann.  weiter -> 

Fastenandachten – „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“

// Andachten zu den sieben Worten Jesu am Kreuz //

In der Fastenzeit gibt es an jedem Freitag zur Sterbestunde Jesu, um 15 Uhr, eine Andacht zu den sieben Worten Jesu am Kreuz. So haben Sie zuhause die Möglichkeit, die Andacht aus einer unserer Kirchen mitzubeten. In jeder der sieben Andachten wird eine Aufnahme vom St. Barbara-Chor, Geesthacht des Passionsoratoriums von César Franck eingespielt.

Edith Stein, Neuallermöhe
Musikalische Begleitung: Kati Kalinowski, Hendrik Schwager, Prof. Wolfgang Hochstein
Lektor_innen: Bernadette Baumann, Carolin Goydke

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