Pastoraler Raum
Was ist ein Pastoraler Raum?
Als Pastoraler Raum wird in verschiedenen römisch-katholischen Bistümern in Deutschland der Zusammenschluss von eigenständigen Pfarrgemeinden oder Kirchengemeinden bezeichnet.
Konkreter formuliert das Erzbistum Hamburg:
Die Bedeutung von Glaube und Kirche in unserer Gesellschaft wandelt sich. Zugleich erleben wir, dass sich Formen unseres Glaubenslebens ebenfalls verändern. Einige unserer kirchlichen Gemeinschaften und Strukturen lassen sich immer schwerer mit Leben füllen. Kirchliches Leben befindet sich im Umbruch.
Deshalb ist es notwendig, neue Wege und Formen zu finden, zum Glauben einzuladen und heute Kirche zu sein. Vor diesem Hintergrund hat Erzbischof Dr. Thissen 2009 die Entwicklung Pastoraler Räume entschieden. Der Prozess ist auf Veränderung angelegt. Veränderung wird dabei als Chance gesehen. Die Entwicklung Pastoraler Räume hat 2010 begonnen und erstreckt sich nach und nach über das gesamte Bistum.
Aus dem Eckpunkte-Papier von Erzbischof Dr. Werner Thissen wird deutlicher:
Der Begriff beschreibt ein Gebiet mehrerer bisher eigenständiger Pfarreien, in dem sich alle kirchlichen Einrichtungen (z. B. Pfarrei, Kindertagesstätte, Beratungsstelle, Caritas, Schule) vernetzen, ihre Arbeit aufeinander abstimmen und auf der Grundlage eines gemeinsam erarbeiteten Konzepts zusammenarbeiten. …
Vorgesehen ist eine Zahl von ca. 30 – 35 Pastoralen Räumen. Ziel des genannten Prozesses ist die Bildung einer jeweils neuen und größeren Pfarrei. …
Der Begriff des „Pastoralen Raumes“ beschreibt also eine Gesamtsicht auf die Personen, die Einrichtungen und die pastoralen Handlungsfelder in einem überschaubaren Raum. Dieser Raum soll groß genug sein, die Möglichkeiten zu erweitern, die eine bisherige Pfarrei alleine nicht hat, aber nicht so groß, dass er Gewachsenes auseinanderreißt. Er soll also so strukturiert werden, dass er Pastoral in der Nachbarschaft wie im übergeordneten Bereich als Gemeinschaftswerk aller dort Handelnden möglich macht.
Die Entwicklung des Themas ‚Pastorale Räume‘ im Erzbistum Hamburg geht auf die Zeit Januar/Februar 2009 zurück:
„Im Erzbistum werden die Planzahlen für die aktiven Priester im Dienst des Bistums korrigiert. Weniger Priester als geplant werden im Bistum tätig sein. Das Thema bestimmt die Klausurtagung des Geistlichen Rates sowie die folgenden Sitzungen des Priester- und Diözesanpastoralrates. Die Idee der Entwicklung Pastoraler Räume wird formuliert.“