Autoren-Archiv: Alexander Schmitt

Familienpastoral im Advent

Auf dem Weg durch den Advent mit Texten, Liedern und Geschichten von Heiligen, Lichtbringern, kleinen Überraschungen und natürlich auch mit Eddi! Was das wohl wird? Wir freuen uns auf Familien, die mitmachen!

Unser Weg führt uns über ZOOM zusammen in unsere Wohnungen. Wer sich anmeldet erhält am Freitag davor den aktuellen Zoom-Link von uns per Mail. Wir treffen uns in den Familien immer am Samstag, vor den Adventssonntagen.
Samstag, 28.11. 17.00 Uhr – 17.30Uhr
Samstag, 5.12. 17.00 Uhr – 17.30 Uhr
Samstag, 12.12. 17.00 Uhr – 17.30 Uhr
Samstag, 19.12. 17.00 Uhr – 17.30 Uhr

Anmeldungen über:
Stefan Mannheimer ()
Simone Plengemeyer ()

Außerdem führt uns Eddi, der Esel, durch die Adventszeit auf das Weihnachtsfest hin. Zu jedem Adventssonntag gibt es einen ca. 15-minütigen Film – direkt hier auf der Website der Pfarrei.  weiter -> 

Dem Ende entgegen – Sonntagsimpuls 22.11.2020

Im elften Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pastoralassistentin Vera Hofbauer-Dudziak über das Ende, unsere Endlichkeit und unsere Verantwortung.

Wir gehen dem Ende entgegen! Aber welchem Ende? Hoffentlich dem Ende der Coronapandemie – ganz aktuell aber auch dem Ende des Kirchenjahres, das wir mit dem heutigen Christkönigssonntag feiern. Mit diesem Hochfest erinnern wir uns an die Ankündigung Jesu, als „König der Welt“, am Ende der Zeit wiederzukommen und einen neuen Himmel und eine neue Erde aufzubauen. Von dieser Situation erzählt auch das heutige Evangelium mit dem Weltgericht. Dabei weiß Christus schon von vornherein, wie die Menschen gelebt und gehandelt haben – als Hirte kennt er schließlich seine Schafe, wie es in der 1. Lesung aus dem Buch Ezechiel eindrücklich beschrieben ist. Interessant finde ich dabei, dass weder den „Gerechten“, noch den „Verfluchten“ bewusst ist, was sie getan haben:

Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben?
Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben?
Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
(Mt 25, 37-39)

Auch wenn wir Menschen immer wieder so tun, als ob wir den Durchblick hätten, so sind wir doch begrenzt. Wir sind eben nicht Gott und können nicht alles überschauen. Daran erinnert uns diese Szene, wenn Gott den Menschen vor Augen führt, was sie ihren Mitmenschen – und damit ihm – an Gutem getan haben, was ihnen gelungen ist – und was nicht. Dieses Eingestehen all unserer Fehler, das stell ich mir schmerzhaft vor, ein bisschen wie durch die Hölle zu gehen.

Müssen wir deshalb Angst haben, am Ende unseres Lebens, am Ende der Welt vor Gott zu stehen? Ich denke nicht, dass das die Absicht dieses Evangeliums ist. Ich denke, dass es uns wachrütteln möchte – ähnlich wie eine Sporttrainerin mit dem nächsten Wettkampf vor Augen oder ein Hirte, der sich um das Wohl seiner Herde sorgt.

Was heißt das für uns in einer Zeit, in der Selbstschutz gleichzeitig auch Schutz des Nächsten ist, in der nicht nur Krankenbesuche, sondern auch viele andere Formen tätiger Nächstenliebe nicht möglich sind?

Es ist nicht egal, wie wir leben, wie wir auch in dieser Zeit unseren Mitmenschen – mit Abstand – begegnen, ob sich unsere Welt nur um uns selbst oder auch noch um andere dreht.
Es ist auch in dieser Situation nicht egal, in welchem Zustand wir die Erde unseren Kindern und EnkelInnen hinterlassen und ob wir auch anderen Menschen den Wohlstand vergönnen, den wir genießen dürfen.
Es ist nicht egal, ob wir unsere Hände in den Schoß legen oder kreativ nach neuen Möglichkeiten suchen, um an einer besseren Welt, am Reich Gottes schon vor dem Wiederkommen Christi mitzubauen.
Dafür segne uns Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.  weiter -> 

Talente in uns – Sonntagsimpuls 15.11.2020

Im zehnten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Kordula Petrausch über Talente und Fähigkeiten in der Gemeinschaft.

An diesem Wochenende benutzt der Apostel Paulus in der zweiten Lesung an die Thessalonicher das Bild von einer schwangeren Frau. Sie weiß nicht genau, wann die Wehen zur Geburt einsetzen. Dieses Bild spricht mich als zweifache Mutter natürlich an. Ich weiß noch sehr gut, wie die Tasche gepackt im Eingang der Wohnung stand – bereit für die Abfahrt ins Krankenhaus. Es war eine wachsame Zeit – voller Erwartung! Und dann: Es kam unser erstes Kind zur Welt. Er kam viel eher als erwartet, doch die Freude nach der geschafften Geburt war übergroß! Mein Mann und ich nannten unseren Sohn Matthias – das heißt Geschenk Gottes. Ja – auf diese Weise bedankten wir uns bei Gott für das kleine Menschenkind, das er uns anvertraut hat.

Auf was aber warten die Thessalonicher in der Lesung? Sie warten auf den Herrn: auf Jesus Christus. Denn er hat seinen Jüngern zugesagt, wieder zu kommen. So erwarten sie diesen besonderen Tag, an dem ER wiederkommt. Darum ruft Paulus seine Gemeinde auch zur Wachsamkeit. Weil auch er nicht genau weiß, wann der Herr wiederkommt.

Von diesem Tag der Wiederkehr erzählt uns Jesus auch im Evangelium. Er verpackt es in ein Gleichnis vom Himmelreich. Er erzählt von einem Mann, der auf Reisen geht. Dieser vertraut sein Vermögen sein Dienern an – jedem so viel, wie er verwalten kann. Dem einen fünf Talente Silbergeld, dem anderen zwei, wieder einem anderen nur eines. Sicher wollte der Mann, der seine Diener kannte, sie nicht überfordern, denn er erwartete schon von ihnen, dass sie mit dem Geld arbeiten und es vermehren bis er wiederkommt. Es geht also um die Zeit des Wartens, die Zeit bis zur Wiederkehr. Vielleicht vergleichbar mit der Zeit der Schwangerschaft. Ein Kind wächst im Mutterleib heran. Auch wir wachsen in unserem Menschsein heran.

Uns sind Fähigkeiten – Talente anvertraut, ja sozusagen in die Wiege gelegt worden. Und wir dürfen unsere Talente im Leben entdecken. Jedem von uns sind in der Gemeinde – in der Pfarrei – andere Talente gegeben! Der Gemeinde in Korinth lehrt Paulus übrigens zu dieser geschenkten Vielfalt der Geistesgaben: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie Anderen nützt!“

Denken wir also einmal darüber nach, welche Geistesgaben wir von Gott, unserem Schöpfer, erhalten haben. Setzte ich diese Gaben/ Talente auch ein? Habe ich sie schon ausgebaut, vermehrt und damit der Gemeinschaft gedient? Also: Ich glaube fest daran – wie auch der Apostel Paulus es verkündete – dass einer christlichen Gemeinde alle Fähigkeiten gegeben sind, die gebaucht werden für ein lebendiges Gemeindeleben. Woran liegt es, dass unsere Gemeinden so wenig lebendig sind? Dass es an so Vielem fehlt? Setzten wir unsere Talente wirklich schon genug ein? Und: Haben wir keine Angst, dass wir Fehler machen. Wenn wir unsere Talente einbringen, sie weiterentwickeln, damit das Gute in der Gemeinschaft wächst, dann haben wir unser Bestes gegeben! Aus Fehlern lernen wir oft am meisten und unser Gott ist barmherzig! Schlimm ist nur, wenn wir nichts tun – darum lobt die erste Lesung auch die tüchtige Frau, die unentwegt anpackt und sich nicht bei äußeren Werten wie der Schönheit und Anmut aufhält. Sie öffnet ihre Hand für die Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.

Seid also wachsam! Das ist die Botschaft dieses Wochenendes! Vermehrt Eure Fähigkeiten – in dem Ihr sie einsetzt für Andere. Und wenn der Tag kommt, der Tag – an dem wir die Neue Welt erblicken und Jesus uns entgegenkommt, dann lasst uns Gott die gewonnenen Fähigkeiten bringen und ihm so die Ehre erweisen.

Und so erbitten wir den Segen für all unser Tun:
vom Vater – vom Sohn – und vom Hl. Geist.
Amen.  weiter -> 

Über den November – Sonntagsimpuls 08.11.2020

Im neunten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Simone Plengemeyer über Gedichte und den November.

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht- behalten Sie schnell Gedichte?  Lernen Sie noch gut auswendig? Das ist sicher eine Sache des Trainings und natürlich des Übens. Es gibt Menschen, die Texte ihr Leben lang behalten. Sie tragen ihn förmlich in sich, weil sie ihn sich vielleicht immer wieder einmal vorgesprochen haben. Ich wollte vor ungefähr einem Jahr unbedingt das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse lernen – wenigstens dieses eine – so dachte ich mir, dass ich dann vielleicht auch einmal, etwas aufsagen kann, wenn es heißt, wer kann denn noch ein Gedicht. Es hat viele Wochen, gedauert bis ich den Text für mich persönlich sprechen konnte. Ihn dann noch jemandem vorzusprechen ist noch schwieriger. Aber es hat auch geklappt – und ich war ein wenig stolz darauf. Und warum erzähle ich Ihnen das?

An diesem Sonntag habe ich die Aufgabe einen Impuls zum heutigen Evangelium zu geben: Und darin geht es gerade um das Gleichnis von den 10 törichten und klugen Jungfrauen. Sie können es nachlesen in Mt. 25,1-13. Ich dachte: Das kann doch wohl nicht wahr sein. Gerade dieses Gleichnis.

Als angehende Jugendliche – ich denke, wir waren etwa 14 Jahre alt – haben wir in unserer Gemeinde viele Anspiele und auch Theaterstücke für ganz unterschiedliche Gelegenheiten einstudiert. Wir hatten Freude am Theater spielen und Spaß – und da stand gerade das Stück um den Bräutigam und die Jungfrauen auf dem Plan. Ich weiß nicht mehr, ob für ein Seniorennachmittag oder eine andere Gelegenheit.

Es ging wie immer um die Verteilung der Rollen und Sie können sich vorstellen, was Mädchen lieber spielen wollen: eine törichte oder eine kluge Person?  Wir wollten natürlich alle klug sein. Aber das ging ja nicht. Ich musste leider eine Törichte spielen und komischerweise – ich weiß nicht warum: Diesen Text habe ich bis heute im Kopf. Da heißt es:

„Das Warten, das gefällt mir nicht.
Nicht einmal schlafen kann man bei diesem Licht.
Wir wollen uns unsere Langeweile vertreiben,
der Bräutigam, der kann noch bleiben!“

Dann haben wir die Laterne ausgepustet. Ich kann mich sogar noch erinnern, wer mit mir eine törichte Jungfrau spielte – denn wir hatten so richtig Spaß am Text und auch am Licht auspusten. Aber dann, dann durften wir tatsächlich nicht mit zur Hochzeit. Das war hart. Alle andern gingen feiern, nur wir nicht.

Heute kann ich mit diesem Evangelium immer noch nicht so viel anfangen. Ich habe mehr Fragen dazu als Antworten. Schon das Wort „Jungfrauen“ bleibt mir irgendwie im Hals stecken – Ich erinnere mich und spüre es noch, wie es ist, auf der Verliererseite zu stehen und nicht hineingelassen zu werden zu einer so schönen Feier. Wenn man in einer Situation nichts, aber auch gar nichts mehr ändern oder tun kann – was für eine Ohnmacht. Das Gefühl hatte etwas Stechendes. Es war schrecklich.

Und das haben Sie vielleicht auch schon erlebt – sich nicht zugehörig zu fühlen oder ausgegrenzt zu werden oder wegen einer anderen Meinung außerhalb zu stehen oder vielleicht auch sich nicht der Situation entsprechend verhalten zu haben. Und: Dass alle klugen Jungfrauen nur an sich und ihren Vorteil gedacht haben – das wurmt mich bis heute. Haben sie denn gar kein Mitleid mit den anderen, die halt nicht so klug sind? Wie kann ich feiern, wenn ich weiß, andere bleiben ausgeschlossen? Es gibt theologische Antworten, aber für mich persönlich gilt: Wir alle sollten uns bemühen wachsam zu sein und die Menschen um uns herum im Blick zu haben. Auch, wenn das nicht immer nur gelingt. Ich jedenfalls hoffe sehr, dass es am Ende jemanden gibt, der mich mit hinein nimmt zu dem großen Fest. Gerade jetzt im November, in dem wir an unsere Verstorbenen denken, habe ich für mich dieses Bild, dass wir ein großes Fest feiern ohne Sorgen und alle, alle die sie gerne haben, dazu kommen. Darauf vertraue ich.

Ich staune über Menschen, die Gedichte aufsagen können, da sie sie verinnerlicht und verstanden haben. Denn dann verlernt man sie auch nicht. Ich muss schon wieder neu lernen. Vielleicht haben Sie jetzt auch einmal Lust bekommen zu schauen, welchen Text Sie noch so parat haben und ob Sie gern noch mal einen neuen lernen möchten – gerade jetzt im Herbst. Viel Freude wünsche ich Ihnen dabei.

Dieser November wird für uns alle sehr schwer. Darum gilt es besonders: Bleiben wir aufmerksam, bleiben wir behütet. Das wünsche ich uns allen. Einen schönen und gesegneten 2. Sonntag im November.  weiter -> 

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