Autoren-Archiv: Alexander Schmitt

Wo ist denn von Pfingsten etwas zu spüren? – Sonntagsimpuls 23.05.2021

Im zweiundvierzigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pastor Dr. Jürgen Wätjer über das Pfingsten während Corona – und die Überraschungen, die diese Zeit mit sich bringt.

Evangelium: Johannes 20, 19-23

Am Abend des ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren,
kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte,
hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst,
denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet,
sind sie behalten.

Impuls

Liebe Schwestern und Brüder in der Gemeinschaft des Glaubens!

Pfingsten ist es. Im Kalender steht es so. Und wir haben deswegen schließlich auch Schulferien oder im Betrieb einen Tag mehr frei! Und es sind mehr Urlauber unterwegs als sonst in dieser Zeit von Corona: Es ist Pfingsten!

Aber Zweifler haben schon Anlass zu der Frage: »Wo ist denn von diesem Pfingsten nun etwas zu spüren? Es reicht doch nicht, dass es im Kalender steht! Es reicht doch nicht, dass die Gemeinde ein paar Heilig-Geist-Lieder mitsummt! Es reicht doch nicht, dass Priester und Diakon rote Gewänder tragen, die an die pfingstlichen Feuerzungen erinnern! Wo ist denn von Pfingsten etwas zu spüren?«

Meine Antwort: Zugegeben – so einfach ist es nicht, das Pfingsten unserer Tage zu entdecken. Es ist nicht so aufsehenerregend wie das erste Pfingsten damals in Jerusalem. Aber sind nicht die feinen Goldadern des Geistes Gottes doch in unserem Leben spürbar? Ich erlebe trotz der Pandemie soviel Unerwartetes, Überraschendes, das gar nicht so leicht durch unsere Kräfte, unser Geschick und Können zu erklären ist: Etwa dass Menschen ihre Gefühle und Empfindungen ganz frei, offen und zugleich achtsam und einfühlsam äußern; dass wir in einem solidarischen Miteinander die Corona-Krise langsam in den Griff bekommen; dass ältere Menschen unter uns auch einmal vergesslich sein dürfen, ohne dass sie deswegen abgeschrieben werden; dass Überforderte den Mut gewinnen, zu ihren Grenzen zu stehen und um Hilfe zu bitten! Ich bin sicher: Solches Pfingsten – zaghaft und doch großartig – gibt es auch hier und heute unter uns. Wir müssen es nur erst wahrnehmen.

Vor fast 58 Jahren starb Papst Johannes XXIII. Für die Jüngeren unter uns ist das schon eine ferne Geschichte. Aber ich bin überzeugt: Wir tun gut daran, uns zu erinnern. Johannes XXIII. hat in seinem nur fünfjährigen Wirken als Papst, mit seinem Wesen und seiner Art, mit seiner Ausstrahlung und Herzlichkeit, mit seinem Brückenbauen hin zu den christlichen Schwesterkirchen, mit seiner Friedens- und Versöhnungsarbeit ein wirkliches Feuer entfacht, einen Sturm neuen Geistes ausgelöst. Die weit geöffneten Fenster, frische Luft und Weite – das verdanken wir in unserer Kirche seinem Wirken! Und vor allem auch dem erstaunlichen Prozess des Zweiten Vatikanischen Konzils, den er angestoßen hat. Das war und ist Pfingsten: Die Kirche verwandelte sich, die Türen öffneten sich damals. In den zurückliegenden Jahren durfte ich und durften viele aus uns von diesem Pfingsten zehren. Dieser Papst war ein Geschenk Gottes an seine Kirche. In ihm war Gottes Geist. In ihm wurde Pfingsten lebendig.

Ich weiß, jetzt werden viele sagen: Es reicht doch nicht, die Geschichten der Vergangenheit aufzuzählen. Wir leben heute. Und heute wirkt die Kirche doch eher mutlos, verzagt, unter Druck gekommen, ja fast depressiv. Aber auch diese Kirche hat ihre Chance. Die Chance nämlich, mit den verzagten Jüngern des Anfangs zusammen Jesus Christus zu begegnen. Eine Kirche, die sich auch heute auf diese Zusage einlässt, hat die Chance, neue Kraft zu gewinnen. Und sie weiß dann: Wir brauchen die Welt nicht aus eigener Kraft zu erneuern. Wir sind bei unserer Sendung, bei unserem Friedens- und Versöhnungsdienst nicht bloß auf das eigene Können angewiesen. Hinter uns steht der Herr.

Papst Johannes XXIII. war übrigens von der Art: Er hat nicht hinter jeder gesellschaftlichen Veränderung, hinter jeder fremden Verhaltensform gleich das Böse und Gottfeindliche gesehen. Er konnte mit einem ungeheuren Optimismus und einer wirklichen Gelassenheit auf die Zeichen und Spuren Gottes hoffen und warten.

Pfingsten 2021 – ist davon wirklich etwas zu spüren? Oder steht es nur im Kalender? Der Blick in unsere Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens sagt mir: Wir haben allen Grund, dankbar zu sein, weil der Herr auch heute immer neu in unsere Mitte tritt. Sein Lebensatem wird unter uns greifbar, sein Wirken hinterlässt Spuren – wir brauchen nur offene Augen dafür und die Bereitschaft, uns ihm angstlos zu öffnen.

Amen. Halleluja.

Gebet

Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke.
Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue.
Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe.
Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte.
Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere.
– Augustinus zugeschrieben  weiter -> 

Wahrheit & Gemeinschaft – Sonntagsimpuls 16.05.2021

Im einundvierzigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pfarrer Markus Diederich über das Ringen um die Wahrheit und unsere Gemeinschaft.

In vielen Fragen ringen wir um Wahrheiten – in Fragen des Klimawandels – in Fragen rund um Corona – in Fragen von Darstellung in den Medien?
Und in der Kirche ringen wir um Geltung von Antworten auf Fragen – in den Ämtern der Kirche – im kirchlichen Handeln – mit Blick darauf, welche Zukunft Glaube und Kirche haben können.
Die meisten Menschen gehen hoffentlich davon aus, dass es unterschiedliche Antworten geben könnte. Doch ich erlebe immer wieder, dass es anscheinend nur eine Antwort geben darf – dass oft nur eine Perspektive toleriert wird.
Wenn jemand davon abweicht, wird er schnell ins Abseits gestellt – frei nach dem Motto: Wenn Du eine andere Meinung hast, dann gehörst Du nicht dazu.

Doch muss die Frage nach Wahrheit zwangsläufig zu einer Abgrenzung führen? Kann Wahrheit nicht im Gegenteil sogar Grundlage für Gemeinschaft sein? Jesus betet im Evangelium nach Johannes für die Menschen, die ihm nach­folgen: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“ Denn Jesus möchte, dass wir eine Gemeinschaft sind, so wie er mit dem Vater eins – eines Willens ist.

Aufgrund der Wahrheit, dass allein der Glaube an Jesus die Rettung bedeutet, können wir zu einer Gemeinschaft wachsen. Dies ist möglich, wenn jeder und jede von uns darum bittet, dass Gott seinen Geist auf uns herab sendet. Dabei ist es entscheidend, nicht nur um diese Kraft und die Wahrheit Gottes füreinander zu bitten, sondern vor allem muss jeder und jede von uns sich dafür öffnen. Wenn ich nicht bereit bin, dass Gottes Geist an mir wirkt – wenn ich mich dagegen sperre, dann wird er mich nicht heiligen. Denn dann wehre mich selbst gegen die Wahrheit, mit der Gott mich erfüllen möchte. Doch wenn ich mich für den Heiligen Geist öffne, dann wird Gemeinschaft Gottes geschenkt.

Gott schenkt uns durch seinen Geist eine Quelle lebendigen Wassers – eine Quelle, die ein gemeinsames Leben mit Gott und miteinander möglich macht. Darum wollen wir in diesen Tagen vor Pfingsten gemeinsam bitten und uns selbst für die Kraft Gottes öffnen.

Lied O Herr, gieße Ströme (T&M: Albert Frey)

Herr, Jesus Christus, Du bist zum Vater heimgekehrt. Sende uns den Heiligen Geist, damit unser Glaube durch die Wahrheit gestärkt wird!
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Singet Lob und Preis, Halleluja, Halleluja!  weiter -> 

Helden gesucht! – Kinderkirchentage 2021

Ferien ohne Kinderkirchentage? Geht gar nicht! Die KKT sollen diesen Sommer nicht ausfallen, sondern wir laden zu zwei kleinen Aktionen ein.

// Wo? Kirchengelände „Zu den hl. Engeln“, Glinde, Möllner Landstr. 46

// 1. Zeitreiseparcours für Kinder + Eltern am Samstag, 19.06. zwischen 12.00 – 19.00 Uhr (ohne Anmeldung)
Mitbringen: internetfähiges Endgerät mit QR-Code-Lese-App, Kuscheltier oder Puppe, Trinkflasche, medizinische Masken, gute Laune + Phantasie
Dauer ca. 1 Stunde

// 2. Open-Air-Familiengottesdienst am Sonntag, 20.06. um 16.00 Uhr mit Anmeldung bei Britta Nielson () oder Stefan Mannheimer ()

Es gibt Schlechtwetteralternativen – aber die brauchen wir hoffentlich nicht!

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Firmung in Lohbrügge

23 Jugendliche aus der Gemeinde St. Christophorus, Hamburg-Lohbrügge haben sich auf eine Firmung im Herbst 2020 in der Kirche St. Christophorus vorbereitet und sich darauf gefreut. Die Vorbereitung erfolgte unter erschwerten Bedingungen. Die Firmung Mitte November musste dann coronabedingt ausfallen. Das war natürlich eine Enttäuschung für die Jugendlichen und ihre Familien.

In diesem Jahr werden diese Firmungen nachgeholt. Im kleinen Rahmen. Das gilt für die Gottesdienste und die Familien. 18 Jugendliche werden am Sonntag, den 16. Mai 2021, in zwei Gottesdiensten von Weihbischof Horst Eberlein das Sakrament der Firmung empfangen. Alle weiteren Firmanden möchten sich zu einem späteren Zeitpunkt firmen lassen.

Firmung geht nicht nur die betroffenen Jugendlichen an, die ganze Gemeinde freut sich mit ihnen und ihren Familien!

Liebe Gemeindemitglieder, wir bitten Sie ganz herzlich um Ihr Gebet für die Firmanden und Ihre Familien! Leider kann niemand außer den Jugendlichen und ihren Familien an den Gottesdiensten teilnehmen.

Unser herzliches „Dankeschön!“ gilt Helene Wasinger und Team.

Die nächste Firmvorbereitung beginnt im Herbst 2021 nach den Ferien. Für die Anmeldungen werden nach den Sommerferien die Jugendlichen der 9. und 10. Klasse angeschrieben.

Fotos: Helene Wasinger | Bonifatiuswerk  weiter -> 

Himmel auf – Impuls zu Christi Himmelfahrt 13.05.2021

Im vierzigsten Beitrag der Impulse spricht Vera Hofbauer-Dudziak über das, was uns glücklich macht und Gottes Spuren im Himmel.

„Wann reißt der Himmel auf, auch für mich, auch für dich? Wann reißt der Himmel auf?“, so singt die Band „Silbermond“ in ihrem Lied „Himmel auf“. Und an anderer Stelle heißt es: „Gibt es irgendwo da draußen ein bisschen Glück für mich? Irgendwo ein Tunnelende das Licht verspricht?“ Diese Suche nach Glück mit dem „Himmel“ als Sinnbild für die Erfüllung der tiefsten Sehnsüchte bestimmt das Leben vieler Menschen.

Die Apostel damals und auch wir Christ*innen heute haben unser Lebensglück in Jesus Christus gefunden: Er hat Worte, die über unser Alltagsgeschäft hinausweisen und zeigt uns durch seine Taten wie wir es heilsam für alle gestalten können-. Durch Tod und Auferstehung hat er einen ganz neuen Rahmen für unser Leben und Sterben gesetzt.

Jesus blieb jedoch nicht sichtbar, begreifbar unter uns, sondern „wurde (…) in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.“ (Mk 16,19b) – allerdings nicht, ohne ein Vermächtnis zu hinterlassen: Er versprach den Aposteln den Heiligen Geist (vgl. Apg 1,5.8) und alle, die an ihn glauben, „werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ (Mk 16,17b)

Solche klaren Zeichen der Allmacht Gottes erlebe ich, wenn überhaupt, zumindest nicht alltäglich. Und doch lassen sich Spuren und die Kraft seines Geistes in meinem und in Ihrem Leben entdecken – klitzeklein und gleichzeitig unfassbar groß. Für diese Spurensuche gibt es kein Patentrezept. Für mich persönlich und auch für viele andere Menschen ist das Gebet eine Hilfe dabei. Das ist eine Zeit für Gott und für mich, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und meinen „Lebenstunnel“ vom Licht an seinem Ende ausleuchten zu lassen. Manchmal fällt mir das leichter, manchmal schwerer. Aber auch dafür lässt mich Gott immer wieder Kraft schöpfen – durch sein Wort und die Begleitung meiner Mitmenschen.

Der Himmel ist ein Geschenk Gottes – und eine Entscheidung, dieses Geschenk anzunehmen! Dafür verspricht Gott Ihnen und mir seinen Beistand: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein (…) bis an die Grenzen der Erde.“ (Apg 1,8)

Ein gesegnetes Hochfest Christi Himmelfahrt wünsche ich Ihnen!

PS.: Das Lied „Himmel auf“ von Silbermond finden Sie hier zum Nachhören:

Ergänzend zum Lied gibt es ein Video der Band, in dem Menschen beschreiben, was sie glücklich macht – finde ich sehr sehenswert:

Was macht Sie glücklich? Wann reißt der Himmel in Ihrem Leben auf, sind Gottes Spuren für Sie erkennbar? Wenn Sie mögen, schreiben Sie mir:  weiter -> 

„Geliebte, wir wollen einander lieben“ – Sonntagsimpuls 08.05.2021

Im neunundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Kordula Petrausch über Gottes große Liebe zu uns, aus der heraus auch wir leben und lieben können.

„Geliebte, wir wollen einander lieben“

Das sagt heute nicht ein Mann zu einer Frau,
es geht nicht um Sex bei diesem heutigen Thema,
nein – es geht um viel mehr:
Es geht um Gottes große Liebe zu uns, aus der heraus auch wir leben und lieben können!

„Geliebte, wir wollen einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott,“
so startet heute der Johannesbrief in der zweiten Lesung.
Aus Liebe erschuf Gott unsere Welt, aus Liebe sorgt und bewahrt er sie,
aus Liebe hat er auch den Menschen, ja: mich und Dich geschaffen.
Und wie das Volk Israel sich immer wieder abgewendet hat von seinem Gott,
so sündige auch ich!
Wie begegnet mir Gott in meiner Lieblosigkeit?
Er offenbart noch einmal mehr seine Liebe,
in dem er seinen Sohn schickt, mich zu erlösen,
sodass ich wieder fähig werde zu lieben.

Im heutigen Johannesevangelium sprach Jesus zu seinen Jüngern: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“

– „Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch…. Bleibt in mir.“ –

Bleibt! Bleibt mir treu. Mir und meinem Vater.
Bleibt am Weinstock, seid eine gute Rebe, die Frucht bringt. Der Winzer sorgt für Euch. Ihr werdet in Saft und Kraft stehen und alles bekommen, wofür Ihr ihn in meinem Namen bittet. Welch eine Zusage!

Sonntag ist Muttertag.
Und unser Gott zeigt sich von seiner so liebevollen und mütterlichen Seite!
Er wirbt gerade zu um uns, er hat uns erwählt.
Er möchte uns seine Liebe schenken, damit die Freude im Leben groß wird,
wir glücklich sind.
Seine Gebote sollen uns zum Leben in Fülle verhelfen.
Helfen sollen die Gebote, nicht knechten!

Ich nenne Euch nicht mehr Knechte, sagt Jesus.
Ich nenne Euch Freunde, denn ich habe keine Geheimnisse vor Euch,
halte nichts zurück.
Alles, was ich von meinem Vater hörte, habe ich Euch mitgeteilt.

So begegnet uns Gott in Jesus Christus auf Augenhöhe.
Als Freud!
Er ist uns zugewandt.
Nehmen wir die Freundschaft Jesu an? Lassen wir uns von Jesus führen?

Lernen wir durch Jesus mit Gottes liebevollen Augen zu sehen und zu handeln. Wir werden mehr und mehr zu liebevollen Menschen, die achtsam aneinander handeln und zärtlich miteinander umgehen.

Ich bin mir sicher, wenn unsere Liebe in Gott gründet, dann werden auch unsere gelebten Freundschaften, unsere Partnerschaften, Ehen, unsere Eltern-Kind-Beziehungen glücken. Wir werden die Freude spüren, denn das Reich Gottes ist schon unter uns!

– „Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch…. Bleibt in mir.“ –  weiter -> 

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.“ – Sonntagsimpuls 02.05.2021

Im achtundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Diakon Stefan Mannheimer über die Früchte, die wir hervorbringen.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.“ Sagt Jesus. „Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.“

Immer, wenn ich diesen Abschnitt aus dem Johannesevangelium höre, tauchen Bilder aus meiner Kindheit auf. An meinem Elternhaus hatten wir einen uralten Weinstock. Vermutlich war er fast so alt wie das über 100-jährige Haus. Ein dicker knorriger Stamm – und mehr als das halbe Haus war mit Ästen, Reben und dichtem Blattwerk umrankt. Wir brauchten im Sommer keine Markise, denn der Weinstock spendete Schatten. Jedes Jahr war es spannend, wie wohl die Trauben schmecken würden. Mal waren sie groß, saftig und süß – und im anderen Jahr eher klein und sauer. Je nach Witterung – denn mein mecklenburgisches Heimatdorf gehörte eigentlich nicht zu den Weinanbaugebieten.

Jesus sagt: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Bringe ich Frucht? Sind diese Früchte süß oder sauer? Bringt unsere Kirche Frucht, welche Menschen auf den Geschmack bringt – Frucht, die neugierig auf Gott macht und einlädt, das Evangelium zu leben? Oder sind diese Früchte eher sauer – dass es einem sauer aufstößt? Ich glaube, da gibt es noch einiges zu tun!

Früchte kann man nicht machen oder erzwingen. Aber wenn der Boden gut bereitet ist, wenn die Pflanze gut versorgt und gepflegt wird, wenn die Witterung gut ist – Dann wachsen die Früchte von ganz alleine! Im Bild Jesu gesprochen: Wer mit ihm, dem wahren Weinstock wirklich verbunden bleibt, der bringt reiche Frucht. Der oder die kann gar nicht anders – denn die Früchte wachsen von selbst.

Jesus hat ja nicht gesagt: Wer mit mir verbunden sein will, der muss gefälligst reiche Frucht bringen. Nein, Jesu Wort ist eine ZUSAGE: Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der BRINGT reiche Frucht.

Ernsthafte Verbundenheit mit Jesus Christus bleibt eben nicht folgenlos. So wie die Reben am Weinstock einfach der Sonne entgegenwachsen und schließlich Frucht bringen, so ist es wohl mit jenen, die mit Christus verbunden sind. Und wie der Weinstock sich verzweigt und wächst, so werden wir mit hineingenommen in das Wachstum der Gottesherrschaft.

Oft nehme ich überrascht zur Kenntnis, welche Früchte da am Wachsen sind. Nachbarn, die einfach füreinander da sind, Frauen und Männer, die sich für Menschen in Not engagieren. Leute, die sich für Verständigung einsetzen, für gegenseitige Achtung und ein respektvolles Miteinander. Ehrenamtliche, die ihre Zeit schenken für Wachstum in unseren Gemeinden – und weit darüber hinaus.

Unsere Pfarrpatronin, die hl. Elisabeth hat die Früchte des Glaubens einmal mit diesen Worten beschrieben: „Wir müssen die Menschen nur froh machen.“ Klingt irgendwie ganz einfach – und Gelegenheiten gibt es ja genug. Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag – und Freude an der Verbundenheit am Weinstock Jesu!  weiter -> 

Vom Bild des guten Hirten – Sonntagsimpuls 25.04.2021

Im siebenundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Pastor Dr. Jürgen Wätjer über die Hirt_innen in unserer Gemeinschaft.

Liebe Schwestern und Brüder!

Was für ein schönes Bild! Ein Schäfer in der Lüneburger Heide im Sommer inmitten der Natur, umgeben von treuen Hunden. Gestützt auf seinen Stab ruhig vor sich hin sinnierend. Welche Idylle! – Lassen wir uns nicht täuschen: Die Wirklichkeit und der ganze Alltag eines Hirten sind weniger geprägt von Romantik. Das ist harte Arbeit. Kein Acht-Stunden-Tag! Mehrere Hundert Tiere dauernd im Auge behalten. Die Wege und Weidegründe kennen. Die Muttertiere und Lämmer hegen und pflegen. Verletzte behandeln. Kurz: Ein Beruf, den man ganz ausfüllen muss und der sich nicht mit Feierabend um Fünf machen lässt. Es gehört voller Einsatz und überdurchschnittliches Zugegensein zu diesem Beruf. Hirt und Herde sind aufeinander angewiesen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass diese Aufgabe jemand machen kann, der sich nicht auf die Tiere, auf dauernde Gemeinschaft und langes Miteinander-Unterwegssein einlässt.

Der Abschnitt aus dem Johannesevangelium verschweigt nicht diesen anspruchsvollen Dienst. Da ist die Rede von »ich gebe mein Leben« und »ich kenne die Meinen« und »sie werden auf meine Stimme hören« – alles Aussagen, die darauf hindeuten, welch intensive Beziehung notwendig ist, um eine Herde zu führen. Wenn das schon mit den Tieren so ist, wie viel mehr dann noch mit den Menschen. Letztlich aber geht es um Gott selbst als dem Hirten seines Volkes. Er ist Beziehung. Er hat sich geäußert als Schöpfer der Welt und des Menschen. Es ist ihm nicht egal, was mit der Erde geschieht. Im ersten Bund in der Geschichte des Volkes Israels und im endgültigen Bund in Jesus Christus bindet er sich unwiderruflich an uns.

Ein Hirte hat auch Verantwortung für seine Herde. Ihm wurden viele Tiere anvertraut, oft auch von ganz unterschiedlichen Herkünften. Er muss sich mit ihnen vertraut machen, damit »sie auf meine Stimme hören«. Sie werden nur dann hören und gehorchen, wenn sie mich kennen und mit mir gute Erfahrungen gemacht haben. Nachhaltiges Wachstum kann nur geschehen in einem längeren Miteinander. Seelsorger_innen leiden manchmal darunter, dass in Zeiten der Pastoralen Räume oft nur punktuelle Kontakte zu den Menschen möglich sind. Sie können zwar für den Moment ausreichend sein können, aber vielleicht auf Dauer nicht nachhaltig. Gemeindebildung kann dadurch geschwächt sein. Kein Wunder, dass gemeinsames Unterwegssein immer mehr Anhänger findet. Pilgern ist wieder in! Da kann ich als Glaubender und Suchender Erfahrungen machen mit mir selbst und durch Begegnung mit andern. Die kann ich mir gar nicht immer aussuchen. Oft begegnen sie mir überraschend oder befremdend. Sich Zeit zu nehmen, miteinander zu sprechen, miteinander zu essen und miteinander ein Stück des Weges zu gehen, sind die Grundelemente von Beziehung.

An diesem Samstag und Sonntag laden wir in unseren Gemeinden und Pfarreien am Weltgebetstag um geistliche Berufungen zum privaten und gemeinsamen Gebet ein: „Werft die Netze aus!“ Christus möge seiner Kirche und unserer Welt Frauen und Männer schenken, die in einem kirchlichen Beruf ihre Hingabe leben – sei es als Gemeindereferent_in, Pastoralreferent_in, als Diakon oder Priester, in einer Ordensgemeinschaft. Auf der Homepage www.wdna.de finden sie Hinweise und Gebetsanregungen zu dieser deutschlandweiten Gebetsaktion.

Das Bild des guten Hirten macht deutlich, dass es ohne ein Sich-Hineingeben in die Situation und in Beziehungen nicht geht. Sein Auftrag umfasst Leiten und Führen genauso wie Beschützen und Hegen. Verweilen und Aufbrechen genauso wie Sammeln und Begrenzen. Unterwegs sein genauso wie Ruhen. Das heißt: Leben ermöglichen durch kluge und mitfühlende Leitung. Diese göttliche Art brauchen wir heute dringender denn je, sowohl in der Kirche als auch in Schulen und Betrieben. Die Krise der gegenwärtigen Zeit kann uns neu auf diese Wurzeln menschlichen Miteinanders verweisen.

Ich wünsche mir gute Hirtinnen und Hirten auf allen Weiden unseres Lebens.

Amen. Halleluja.

Evangelium: Johannes 10, 11-18

In jener Zeit sprach Jesus:
Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen, lässt die Schafe im Stich und flieht; und der Wolf reißt sie und zerstreut sie. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Gebet

Jesus, göttlicher Hirt,
du hast die Apostel berufen und zu Menschenfischern gemacht.
Rufe auch heute (…) Menschen in deine Nachfolge und deinen Dienst.
Öffne ihnen den Blick für die stumme Bitte so vieler um das Licht der Wahrheit und die Wärme echter Liebe.
Lass sie getreu ihrer Berufung am Aufbau deines geheimnisvollen Leibes mitarbeiten und so deine Sendung fortsetzen.
Mach sie zum Salz der Erde und zum Licht der Welt.
– Papst Paul VI.  weiter -> 

Jetzt mitmachen! – Wahlen 2021

Vom 31. Oktober bis 21. November 2021 finden in der Pfarrei Heilige Elisabeth die Wahlen der Gemeindeteams und des Kirchenvorstandes statt. Alle Pfarreimitglieder sind herzlich eingeladen, Kirche mitzugestalten und sich ehrenamtlich zu engagieren. Grundlage für ihr Handeln sind das Evangelium und das Pastoralkonzept der Pfarrei, an dem die gemeinsame Arbeit sich ausrichtet.

Für alle Interessenten an der Mitarbeit in Kirchenvorstand, Fachausschüssen oder Gemeindeteams bietet die Pfarrei jeweils eine Informationsveranstaltung an. Dabei wird noch einmal ausführlicher über die Aufgaben und Kompetenzen der jeweiligen Gremien informiert. Hier erfahren Sie auch, von welchem Zeit- und Arbeitsaufwand Sie bei Ihrer Mitarbeit ausgehen können. Erfahrung in der Mitarbeit in kirchlichen Gremien ist nicht erforderlich.

Pfarreimitglieder, die ihr eigenes Interesse bekundet haben und Personen, die von anderen vorgeschlagen wurden, werden vom Wahlvorstand kontaktiert und ihre Bereitschaft zur Kandidatur abgeklärt.

Alle Interessenbekundungen / Vorschläge für den Kirchenvorstand und die Gemeindeteams müssen bis zum 30. Mai 2021 beim Wahlvorstand des eingegangen sein. Spätere Bewerbungen/ Vorschläge können nicht berücksichtigt werden. Für die Fachausschüsse läuft diese Frist am 4. Juli 2021 ab.

Kirchenvorstand und Gemeindeteams werden im Zeitraum vom 31. Oktober bis 21. November 2021 um 18.00 Uhr von den Mitgliedern der Pfarrei gewählt. Die Mitglieder der Fachausschüsse des Kirchenvorstandes werden Anfang 2022 durch den Kirchenvorstand gewählt. Die nächste Amtsperiode der Gemeindeteams, des Kirchenvorstandes und der Fachausschüsse dauert nur drei Jahre.

Nähere Informationen finden Sie in diesem Dokument.

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Umkehren zum Glauben an Jesus Christus – Sonntagsimpuls 18.04.2021

Im sechsundreißigsten Beitrag der Sonntagsimpulse spricht Gemeindereferentin Christiana Zynda über das Umkehren und Hinwenden zum Glauben an Jesus Christus.

Liebe Schwestern und Brüder, heute geht es um die Aufforderung des Evangeliums, umzukehren und an die Frohe Botschaft Jesu Christi zu glauben.

Umkehren: Als mein Mann und ich vor ein paar Jahren nach Tirol gefahren sind, haben wir auf dem Hinweg eine Nacht bei Freunden in der Nähe von Riedlingen bei Ulm auf dem Dorf verbracht. Doch bevor wir dort ankamen, machte uns eine komplette Landstraßen Sperrung zu schaffen. Unser Navi kannte diese Straßensperrung nicht.

Wir waren dem Ziel schon so nah, nur noch ein Katzensprung. Es war schon dunkel und die Fahrt war lang gewesen, so dass wir eigentlich müde waren. Doch jetzt hieß es, aufzuwachen, sich spontan umzuorientieren, umzukehren, ein Stück Landstraße zurück zu fahren und anhand von Karte und Verkehrsschildern über einen Umweg ans Ziel zu gelangen. Es war anstrengend, weil wir uns in der Gegend nicht auskannten. Doch nach einer halben Stunde Fahrt kamen wir zusammen schließlich doch ans Ziel. Die Freude war umso größer.

Umkehren – …
…hat oft einen negativen Beigeschmack und ist nicht so beliebt.
…die Erkenntnis, den falschen Weg gegangen zu sein, der nicht zum Ziel führt.
…sich aus der Sackgasse herausmanövrieren.
…das kostet Kraft.
…um einen Richtungswechsel vorzunehmen.
…einen Umweg gehen, der länger ist und damit anstrengender und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
…gewohnte Wege verlassen, um neue, unbekannte, interessante Wege zu suchen und zu gehen.
…das Ziel in den Fokus nehmen und den Weg darauf abstimmen.

Umkehren und an das Evangelium, die Frohe Botschaft Jesu Christi vom Reich Gottes glauben.

Sich bekehren heißt, sich Gott zuwenden, und seit Ostern: an Jesus Christus glauben. Diese Bekehrung, so meinen wir oft, läge schon längst hinter uns. Wir haben ja bereits gesagt: Ich glaube. Wir haben es in der Osternacht neu gesagt. Aber das Taufbekenntnis ist auch ein Versprechen, und wir haben Mühe, das Versprechen in unserem täglichen Denken, Fühlen und Handeln umzusetzen. Bekehrung bedeutet tägliche Veränderung mit Jesus Christus als Begleiter.

Wenn umkehren schwer wiegt und keine Hoffnung erkennen lässt, können wir es kaum umsetzen.

Wenn die Umkehr mit Erkenntnis und Begeisterung, mit dem eigenen, freien Willen und Liebe einhergeht, wird sie leicht und lässt sich lebendig gestalten.

Nach Frère Roger, Taizé: Lebe das, was Du vom Evangelium verstanden hast und wenn es noch so wenig ist. Aber lebe es!

Und so, wie es auch im folgenden Lied heißt:
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.
Du bist die Wolke, die uns durch Wüsten führt. Du bist die Ewigkeit, die uns im Traum berührt. Du bist der, der die Liebe lehrt, der Geist, der uns beseelt: Unser Leben zählt im Bund mit dir.
Wagt euch zu den Ufern, stellt euch gegen den Strom, brecht aus euren Bahnen, vergebt ohne Zorn, geht auf Gottes Spuren, geht beginnt von vorn, wagt euch zu den Ufern, stellt Euch gegen den Strom.

Ihnen allen eine gesegnete Osterzeit  weiter -> 

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